Vom Petertstag - dem 29. Juni - bis zu St. Gall oder Ruperti im September bestimmt der Almsommer unsere Bergregionen. Gebackene, gepresste und geselchte Knödel, Hasenöhrl mit Sauerkraut und Bauernkrapfen aus der heißen Pfanne konkurrieren mit Spezialitäten von Wild und Lamm. Bei voller Schüssel lässt sich trefflich von der Kost und den Gerätschaften vergangener Zeiten plaudern. Es ist ja noch nicht lang her, dass das Tagwerk mit einer Sauren Suppe begonnen wurde, wobei der Schotten eine besondere Rolle spielte. Dabei handelt es sich - einfach ausgedrückt - um den Topfen, der beim Verkäsen der Milch entsteht. Die Schottwiegen - hölzerne Topfenseiher - bildeten mit Seihtrichtern, Stotzen, Weitlingen, dem Kaskessel und Kaskar die wichtigsten Gerätschaften bei der bäuerlichen Milchverarbeitung. Zum Käsen diente seit jeher der große kupferne Kessel, der an einem drehbaren Galgen, dem Kesselreiden oder Kesselrait, über das Feuer gehängt wurde. Die vereinzelt noch vorhandenen Kupferkessel sind reine Handwerksarbeit, in ihrer Form zeitlos und seit dem späten Mittelalter bekannt. Ein altertümliches Gefäß ist auch das Kaskar, ein kleines, nach unten verjüngtes, griffloses Holzschaff, das mit Löchern versehen zum Abtropfen der Molke verwendet wurde. In der heutigen Almwirtschaft sind Holzgefäße und Holzgeräte weitgehend verschwunden, dienen als Ziergegenstände oder fristen, wie so mancher Rührkübel, als Schirmständer ein trauriges Dasein. Einzig die Buttermodel sind wieder in Verwendung, wenn die Sennerin die geformte Almbutter kunstvoll verziert.
SN-Info: Im "Hoagascht" bei Servus TV (Freitag, 19.40 Uhr) besucht Christina Brunauer das Schloss Schiltern bei Krems an der Donau. Im "Heimathafen" der Arche Noah erfährt sie alles über die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt.
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