Rote und grüne Ideologen, unterstützt von einigen schwarzen Mitläufern, haben sich die Vernichtung des Gymnasiums zum Ziel gesetzt. Das ist an und für sich schon erstaunlich, da zahlreiche Eltern, vermutlich die Mehrheit, ihre Sprösslinge am liebsten im Gymnasium sehen. Aber Ideologen interessieren sich nie für die Wünsche der Menschen, sondern stets nur für ihre Ideologien.
Aber so weit sind auch Ideologen schon in der Realität angekommen, dass man mit dem Schlachtruf "Vernichtet die Gymnasien" nicht öffentlich auftreten kann. Also verschleiern sie ihre wahre Absicht mit einer Bezeichnung, die niemand so genau versteht - mit dem Schlagwort "Gesamtschule".
Mit diesem Codewort ist die gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen gemeint, womit die Unterstufe des Gymnasiums beseitigt wird. Alle Kinder dieser Altersstufen sitzen in einer Klasse. Begabte und nicht begabte, fleißige und faule, interessierte und indolente, disziplinierte und störende. Dass diese Mischung nicht funktioniert, ist naheliegend: Alles muss sich nach den Schwächsten richten und die Lehrer sind damit beschäftigt, die Rabauken zu beruhigen.
Rot und Grün sind Sozialromantiker und meinen, dass, wenn alle in einer Klasse sitzen, alle profitieren. Das Gegenteil ist der Fall und so werden die Eltern sich auf die Suche nach Alternativen begeben, wo sie das geschätzte Gymnasium noch vorfinden. Diese Alternativen bieten die Privatschulen.
Also werden die Familien, die jetzt ihre Kinder ohne Kosten in den öffentlichen Gymnasien einschreiben, zu den Privatschulen pilgern und dort sehr viel Geld zahlen, um dem Nachwuchs die gewünschte Schule zu bieten.
Welch ein Triumph der Sozialpolitik! Viele Familien werden große Opfer bringen, um die Privatschule bezahlen zu können. Viele werden es sich nicht leisten können. Und die Reichen zahlen die Gebühren, ohne nachzudenken. Rot und Grün treiben die Schule in ein Zwei-Klassen-System.
Bei den Privatschulen sind Unterschiede zu beachten. Katholische, evangelische, islamische und andere konfessionelle Schulen werden vom Staat großzügig subventioniert und sind daher eher leistbar als rein privat finanzierte Einrichtungen. Somit wird sich der Tross der Eltern auf der Suche nach den verlorenen Gymnasien in diese Richtung bewegen.
Somit führt der Kampf der Roten und Grünen um die Abschaffung des Gymnasiums nicht nur zu einem die gesamte Gesellschaft belastenden Zwei-Klassen-System, sondern auch zur Förderung der Religionen. Das in einer Zeit, in der die in der Verfassung richtigerweise verankerte Trennung von Kirche und Staat von vielen infrage gestellt wird.