Auch SN-Experte Adi Hütter vertrat nach dem WM-Aus die Ansicht, dass Joachim Löw weiter der richtige Mann sei, um die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zu trainieren. Nicht nur weil es kaum gleichwertige Alternativen auf dem Markt gibt, sondern weil Löw am besten weiß, wie man den vierfachen Weltmeister am besten wieder in die Spur bringt. Löw kenne alle Strömungen innerhalb des Teams und habe auch schon bewiesen, dass er eine Mannschaft neu aufbauen kann. Trotz des frühen Ausscheidens in Russland habe auch das Verhältnis zu den Profis nicht gelitten. "Ich glaube, es gibt keine Zerwürfnisse mit den Spielern."
So wie Hütter urteilte zwar nicht ganz Fußball-Deutschland - bei einer Umfrage sprach sich die Mehrheit dafür aus, dass Löw zurücktreten sollte -, aber für den Deutschen Fußball-Bund war schon immer klar, dass man mit Löw weiterarbeiten will. Und nun gab auch der Weltmeistertrainer von 2014 grünes Licht. Sechs Tage nach dem historischen Vorrunden-Aus hat sich der 58-Jährige für ein Weitermachen entschieden. "Ich möchte nun auch mit ganzem Einsatz den Neuaufbau gestalten. Ich werde gemeinsam mit meinem Team analysieren, Gespräche führen und zum Start der neuen Saison die richtigen Schlüsse ziehen", sagte Löw in einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bundes am Dienstag. Bei allen Turnieren bis zum Misserfolg in Russland führte Löw das DFB-Team mindestens ins Halbfinale. Löw hatte nach dem Aus in Kasan "tiefgehende Maßnahmen" angekündigt. Diese muss er nun in Angriff nehmen.