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Bemühen wir uns um Rücksichtnahme und Toleranz

Georg Weigl
Symbolbild
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Unsere Gesellschaft ist auf Perfektion programmiert und das hat Auswirkungen auf das öffentliche Leben, ebenso wie auf den Alltag. Wir - und die Medien als Sprachrohr - verlangen von den politisch Verantwortlichen, dass sie zu jeder Zeit rasch und punktgenau die richtigen Entscheidungen treffen. Was gestern als "richtig" angesehen wurde, kann morgen, zumal in unserer schnelllebigen Zeit, schon wieder als fraglich erscheinen. Es kann sich sogar als falsch herausstellen und dann hat man plötzlich alle Zeit der Welt, hochnotpeinlich und insistierend zu hinterfragen und gnadenlos zu kritisieren.

Der politische und mediale Diskurs wird von Stereotypen beherrscht wie: "Warum hat man nicht …?" "Hätte man nicht einige Tage früher …?" "Wer trägt die Verantwortung …?" "Eigentlich wäre ein Rücktritt fällig." Alles wird erwogen, nur eines nicht: dass es sich auch bei Verantwortungsträgern um Menschen handelt, die nicht nur nicht allwissend, sondern auch fehleranfällig sind.
Wir sollten uns daher alle um Verträglichkeit und Toleranz bemühen und dem "menschlichen Faktor" mehr Gewicht geben.