Einkaufswagen mit Kurs auf meine Fersen spüre ich mindestens einen halben Meter vor der Berührung. Der Grund dafür sind frühere Verletzungen der Achillessehne. Jahrelang bin ich bei solchen Gelegenheiten in der Art einer Furie herumgewirbelt, um Hintermänner und Hinterfrauen in der Einkaufswarteschlange scharf zu rügen, sie sollten doch bitte Abstand halten.
Diese Situationen waren immer unangenehm, nicht selten entwickelte sich daraus ein unfreundliches Gespräch. Irgendwann hab ich realisiert, dass eine gewisse Übersensibilität mein Problem ist und selten jemand absichtlich meine Fersen touchiert. Also freundliches Lächeln vor der Drehung zum Wagerlfahrer hinter mir aufgesetzt und eine kurze Bitte um Vorsicht, weil man Probleme habe, ähnlich wie Achill. Wirkt immer. Wenn man Pech hat, ist der Auffahrende allerdings in griechischer Mythologie bewandert und der Austausch über den unverwundbaren Helden der Griechen dauert etwas länger.
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