Ich schätze Ihren Aufruf zu einer besseren Debattenkultur. Wir werden einen langen Atem brauchen, bis sich Wirkung zeigt. Der "Riss" entstand nämlich über längere Zeit. Respektlosigkeit, Formulierungen "unter der Gürtellinie" etc. sind nicht angeboren, sie werden erlernt und eingeübt. Die Waagschale missächtlichen Repertoires ist reich gefüllt. Es gilt, ein respektvolles Gegengewicht zu "bilden".
Militante Vokabel schlichen sich in Reden und Texten ein. Auch in den SN.
Wurde mit einer Führungskraft nach Streit das Dienstverhältnis einstimmig gelöst, las man tags darauf "XY gefeuert". Wer eröffnete das Feuer auf wen? - Eine Debatte von Kandidaten ist ein "Duell", ein Konkurrent ein "Rivale" und in Lohnverhandlungen wird "scharf geschossen".
Um bewusste Ignoranz steht es nicht besser. - Doch 1000 Zeichen sind erreicht.
Ja, wir haben alle Veranlassung, konstruktive Gegengewichte anzubieten, um deren persönlichen und sozialen Wert erfahrbar zu machen.