Zugefroren ist der Wolfgangsee das letzte Mal vor sieben Jahren. Heuer dürfte sich solch ein Ereignis nicht mehr ausgehen. Macht aber gar nichts, die Uferwanderung in der sonnenüberfluteten Fürbergbucht ist auch unter vorfrühlingshaften Bedingungen ein erwärmendes Natur- und Landschaftserlebnis.
Der äußerste Punkt der Runde ist das idyllische Hochzeitskreuz und dort zeigt sich, dass auf zugefrorene Seen ohnehin nicht unbedingt Verlass ist. Das Marterl wurde zum Gedenken an eine Hochzeitsgesellschaft errichtet, die beim Tanzen auf dem Eis einbrach und jämmerlich ertrank. Da erging es jenem Bauer besser, der sich an seinem in den See ausgebüxten Ochsen festhielt, bis beide wohlauf in der Fürbergbucht auf der einzigen Insel im Wolfgangsee landeten. Ob es sich wirklich so zugetragen hat, ist ungewiss, auf jeden Fall sind die beiden Erinnerungsorte sagenhaft schön.
Der Weg dorthin beginnt im Ort St. Gilgen und folgt vom zentralen Kirchenplatz der Beschilderung "Uferweg Fürberg, Weg 19". Vorbei am Strandbad, am Yachtklub und am Hotel Billroth führt der Weg aus dem Siedlungsgebiet in die Brunnwinkl-Bucht, in der Karl von Frisch die Sprache der Bienen erforschte und dafür 1973 den Nobelpreis erhielt. Dicht am See entlang verläuft der Weg zum traditionsreichen Gasthaus Fürberg (öffnet im April) und erreicht rechts abzweigend nach insgesamt eineinhalb Stunden zuerst das Ochsen- und dann das Hochzeitskreuz. Dort stehen bequeme Holzliegen zum Ausstrecken und Träumen bereit. Der Rückweg quert vom Hochzeitskreuz in wenigen Minuten auf einen breiten Wirtschaftsweg, der retour in die Fürbergbucht verläuft. Bei der Straßengabelung kurz vor der Gastwirtschaft folgen wir der nach rechts steil aufwärts führenden Zufahrt Richtung "Winkl, Hüttenstein". Am "Friedensmarterl" vorbei, das an die Richtstätte des ehemaligen Bezirksgerichts Hüttenstein erinnert, verläuft die Route in einer sonnigen Schleife zum Europakloster Aich und überquert bei der Bushaltestelle die Bundesstraße 154.
Der linker Hand abzweigende Sonnseitenweg Richtung St. Gilgen überwindet einen kurzen Gegenanstieg und mündet dann wieder in den bereits bekannten Abschnitt ein.
Wanderkarte zum Vergrößern anklicken
Daten & Fakten
So kommen Sie hin:
Bus & Bahn: mit Bus 150 bis St.-Gilgen-Busbahnhof.
Pkw: A1, Abfahrt Thalgau. Nach Hof und auf B158 nach St. Gilgen. Gebührenpflichtig parken.
Gesamtdauer: 2 ¾ Stunden, 70 Hm, 9 Kilometer.
Karte: f&b 391, ÖK 3211.
Charakter: T1. Keine Winterräumung auf den Uferwegen in der Fürbergbucht!