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Ein Blick über die Grenze lohnt sich

Es muss ja nicht gleich der Hohe Göll sein. Auch der Grenzkamm Eckerleiten am Nordost-Fuß ist ein lohnendes Skitourenziel.

Christian Heugl
Gute Aussichten von der Eckerleiten auf das Salzachtal, die Osterhorngruppe und das neue Skitouren-Jahr.
Gute Aussichten von der Eckerleiten auf das Salzachtal, die Osterhorngruppe und das neue Skitouren-Jahr.

Vom Salzachbecken aus betrachtet sticht der steile in Richtung Göll-Gipfel verlaufende Eckerfirst mit dem weithin sichtbaren Purtschellerhaus (1692 m) gleich ins Auge. Über den First und mitten durch die Alpenvereinshütte verläuft die Staatsgrenze. Genau genommen sind zwei Drittel der Hütte österreichisches Staatsgebiet, der Rest gehört zu Bayern. Für den Skitourengeher aber wichtiger ist vielleicht der Verlauf der Eckerleiten, die sich ganz klar auf der bayerischen Seite so einladend von der Rossfeldstraße über knapp 500 Höhenmeter zum Purtschellerhaus hinaufzieht. Durch die gute Ausgangshöhe bei der Enzianhütte (1200 m) und durch die schattige Hangausrichtung herrschen zumeist sehr gute Bedingungen für einen nicht allzu aufwändigen Skitourenausflug im Nahbereich der Stadt Salzburg. Die Bushaltestelle wird im Sommer leider nicht angefahren, eine nette Alternativtour für Öffi-Tourengeher ist der Rossfeldgipfel (1538 m), mit dem Startpunkt Mautstelle Nord (Linie 848 ab Berchtesgaden). Ausgangspunkt für die Eckerleiten ist die im Winter geschlossene Enzianhütte der Schnapsbrennerei Grassl an der Rossfeldstraße, zwei Kilometer nach der Mautstelle Süd. Die Orientierung ist denkbar einfach, die Spur quert den breiten Hang und verläuft dann vor der oberen Geländekante zumeist nach rechts (W). Unter schlechten Bedingungen mit starkem Windeinfluss könnte sich hier eine Wechte bilden, die dann umgangen werden muss. Hinter der Kante wird das Gelände kurz flacher und diesen Vorteil nützen die idyllischen Hütten der Eckeralm (1420 m). Dahinter wird die Eckerleiten wieder steiler, aber ein lichter Wald erleichtert die Anlage der Aufstiegsspur. Der Kamm dreht leicht südwärts, jetzt zeigt sich auch das Purtschellerhaus, das nach dem Innsbrucker Ausnahmealpinisten Ludwig Purtscheller (1849 - 1900) benannt ist. Von der Hütte folgt meistens noch eine Anstiegsspur dem immer schmäler zulaufenden Kamm, bis nach spätestens 100 Höhenmetern auf einem kleinen Gipfelchen ein wirklich letztes sinnvolles Ende erreicht ist (bitte auf die Wechten achten). Die Abfahrt folgt der Aufstiegsrichtung.

Wanderkarte zum Vergrößern anklicken Wandertipp Eckerleiten

Daten & Fakten

So kommen Sie hin:
Pkw: A 10, Abfahrt Salzburg Süd, Richtung Berchtesgaden und über die Rossfeld-Panoramastraße (Maut) zum Parkplatz Enzianhütte, 2 Kilometer nach der Mautstelle Süd.
Anstieg: 1 ½ Stunden, 550 Hm, 2 Kilometer.
Karte: f&b 393, ÖK 3210
Charakter: leicht, zumeist gespurt.
Info:www.lawine.salzburg.at