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Meditativer Taborberg

Entweder eine kontemplative Skiwanderung auf den Taborberg oder eine fetzige Rodelpartie zur Angerkaralm.

Christian Heugl
Am Taborberg mit Blick auf das Abtenauer Becken und das Tennengebirge.
Am Taborberg mit Blick auf das Abtenauer Becken und das Tennengebirge.

Der Taborberg (1618 m) zwischen dem Ort Rußbach und der Postalm fristet ein stilles Dasein. Von beiden Seiten dauert der Zustieg zumindest zwei Stunden, bevor einmal der Bergfuß erreicht ist. Sein kegelförmiges Aussehen erinnert tatsächlich an den berühmten biblischen Taborberg, einen Inselberg in Galiläa, der schon im Alten Testament als Kultstätte erwähnt wird. Insofern wäre der lange, bedächtig ansteigende Weg ja tatsächlich eine Art Pilger-Skitour, aber eigentlich müsste der Taborberg richtigerweise Taberberg heißen, was sich von dem Wort Taber für einen primitiven Schafunterstand herleitet.

Wie auch immer, der mystische Gipfel nimmt seine Besucher garantiert gefangen. Die Abfahrt beschränkt sich allerdings auf einen sehr schönen Osthang und die schneesichere Rodelbahn. Die Rodelpartie zur Rinnbergalm (1 ¼ Std.) oder 1,5 Kilometer weiter zur Angerkaralm wäre dann auch die gesellige Alternative zur Skitour, zumal die Angerkaralm an den Winterwochenenden bewirtschaftet ist.

Startpunkt für die Rodler, Schneeschuh- und Tourengeher ist der Parkplatz am Beginn des Rinnbachgrabens, 700 Meter nördlich des Ortszentrums (Bushaltestelle). Die Rodelbahn folgt dem Grabenverlauf über drei Kilometer bis zur Rinnbergalm (1249 m) und zweigt dort scharf nach rechts zur Angerkaralm (1423 m) ab. Die Skitour auf den Taborberg führt von der Rinnbergalm geradeaus weiter und beschreibt einen großen, langsam ansteigenden Linksbogen auf einen flachen Sattel. Bei der beschilderten Wegabzweigung "Bodenberg" verläuft die Spur südwestwärts rund 90 Höhenmeter abwärts in die Talsenke und überquert die Turnaualm (1260 m).

So gelangt man über die Ostseite auf den breiten Südkamm, der mit kleineren Abstufungen auf dem flachen Taborberg-Plateau endet. Das Gipfelkreuz und ein Logenbankerl befinden sich in leicht windgeschützter, aber noch immer wunderbar aussichtsreicher Lage etwas unterhalb. Die Abfahrt kann je nach Schnee- und Lawinensituation auf die offenen, steileren Hänge ausgedehnt werden, ab der Talsenke folgen das Auffellen und der Anstieg auf den Sattel, bevor es auf dem Wirtschaftsweg bzw. der Rodelbahn wieder retour nach Rußbach geht.

Wanderkarte zum Vergrößern anklicken Wandertipp Taborberg

Daten & Fakten

So kommen Sie hin:
Bus & Bahn: mit Bus 470 ab Bhf. Hallein Westseite bis Rußbach Ortsmitte
PKW: A 10, Abfahrt Golling. Auf B 162 durch das Lammertal und auf B 166 nach Rußbach. Im Zentrum am Gemeindeamt links vorbei zum Parkplatz Rinnbachgraben (Gebühr).
Ges. Dauer: 4 Std., 960 Hm, 14 km
Karte: f&b 392, ÖK 3211
Charakter: leichte, aber lange Skiwanderung
Info:www.lawine.salzburg.at