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Taghaube und Erichhütte

Genussvoll im grünen Bereich zur Erichhütte oder anspruchsvoll auf die Felsspitze. Der Ausblick ist so oder so phänomenal.

Christian Heugl
Die Taghaube ist ein südlicher Ausläufer im Hochkönigmassiv.
Die Taghaube ist ein südlicher Ausläufer im Hochkönigmassiv.
Die Taghaube am Weg zur Erichhütte mit dem Hochkönigmassiv im Hintergrund.
Die Taghaube am Weg zur Erichhütte mit dem Hochkönigmassiv im Hintergrund.
Die Erichhütte vor dem Nebel- und, rechts daneben, dem Steinernen Meer.
Die Erichhütte vor dem Nebel- und, rechts daneben, dem Steinernen Meer.

Der Parkplatz nahe dem Dientner Sattel (1379 m) ist im Winter wie im Sommer ein stark frequentierter Ausgangspunkt. Die meisten Skitourengeher peilen die Taghaubenscharte an, im Sommer führt der Anstieg noch einen Stock höher auf den Gipfel der südwärts vorgelagerten, spitz zulaufenden Taghaube (2149 m). Die wohl Assoziationen an sanftes Gelände weckende "Haube" im Bergnamen stimmt da nicht mehr ganz, vor allem der teils drahtseilversicherte Felssteig im oberen Drittel verlangt trittsicheres und schwindelfreies Gehen sowie trockene Wegverhältnisse. Zum Glück liegt bei dieser Tour zwischen Pongau und Pinzgau aber auch noch die täglich geöffnete Erichhütte (1546 m) am Weg, ein wunderbares Ziel für Genussgeher. In der Umgebung der Alpenvereinshütte gibt es viel zu entdecken: bequeme Liegen, recht unerwartet in dieser Lage ein geschütztes Biotop, und sogar ein "Gipfelkreuz" steht auf der kleinen Anhöhe. Ausgangspunkt ist der Parkplatz Erichhütte, 400 Meter westlich vom Dientner Sattel. Der erste, 30-minütige Abschnitt folgt dem Wirtschaftsweg 432 Richtung Erichhütte, dann zweigt die markierte Route zur Taghaube (Weg 437) nach rechts ab. Zweihundert Höhenmeter weiter oberhalb verzweigen sich die Anstiege erneut: Die sehr anspruchsvollen Wege zum Matrashaus und zum Klettersteig "Königsjodler" verlaufen nach links, Richtung Taghaube geht es rechter Hand durch die Latschenzone weiter. Zunächst hat der Wegverlauf auf der breiten Flanke noch reichlich Platz, dann wechseln die roten Markierungspunkte aber immer mehr auf den schmal zulaufenden Felskamm hinüber. Dazu öffnen sich atemberaubende Tiefblicke, bis eine Aluminiumleiter das nahe Gipfelziel ankündigt. Viel Platz bietet der Gipfel nicht, aber der unendliche Weite vermittelnde Ausblick reicht von den Niederen Tauern bis zu den höchsten Bergen Österreichs. Besonders markant ist das "verdrehte" Wiesbachhorn, beinahe unscheinbar nimmt sich daneben der Großglockner aus. Der vorsichtige Abstieg folgt dem bereits bekannten Weg, diesmal aber vielleicht mit einem lohnenden Zwischenstopp bei der Erichhütte.

Wanderkarte zum Vergrößern anklicken Wanderkarte Taghaube

Daten & Fakten

So kommen Sie hin:

Bus & Bahn: ab Banhof Bischofshofen (Vorplatz) mit dem Bus 590 bis Mühlbach Ortsmitte und mit dem Bus 593 bis Dienten zum Parkplatz Erichhütte.
Pkw: A 10, Abfahrt Knoten Pongau, über Bischofshofen und Mühlbach auf B 164 über den Dientner Sattel auf den 400 m unterhalb gelegenen Parkplatz Erichhütte.
Gesamt(Taghaube): 3 ½ Std., 820 hm, 6,5 km
Karte: f&b 103, ÖK 3216
Charakter: Erichhütte T 1, Taghaube T 3 (von T 6)