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Von der Vergänglichkeit am Lidaun

Der Spätherbst verändert die Landschaft und die Wander- gepflogenheiten. Passend zu Allerheiligen eine stille Wanderung in Faistenau.

Christian Heugl
Die Totenbretter an der Kreuzfichte am Fuß des Lidaun.
Die Totenbretter an der Kreuzfichte am Fuß des Lidaun.
Die Totenbretter an der Kreuzfichte am Fuß des Lidaun.
Die Totenbretter an der Kreuzfichte am Fuß des Lidaun.
Die Totenbretter an der Kreuzfichte am Fuß des Lidaun.
Die Totenbretter an der Kreuzfichte am Fuß des Lidaun.

Der Lidaun bei Faistenau ist zwar ein Waldberg, aber das löchrige Blätterdach lässt reichlich Sonne durch und passend zur stillen Zeit gibt es viel zu entdecken. Die Totenbretter an der Kreuzfichte am Fuß des Lidaun etwa, ein früher häufig gepflegter Brauch, der an die Verstorbenen und an die Vergänglichkeit des irdischen Lebens erinnert.

Auch der letzte im Land Salzburg erlegte Bär kann von Vergänglichkeit ein Lied singen. Er beendete in Faistenau im Jahr 1838 sein Leben und fristet nun im Haus der Natur sein (ausgestopftes) Dasein. Ganz nahe beim Lidaungipfel befindet sich eine begehbare Bärenschlafhöhle mit Überraschungseffekt. Aber auch der Lidaun selbst ist von Vergänglichkeit betroffen, das Gestein führt zu nicht übersehbaren Begehrlichkeiten.

Ausgangspunkt der Herbstwanderung ist dcie Bushaltestelle Faistenau/Mechaniker Wörndl oder der Parkplatz schräg vis-à-vis neben der originellen Bauernherbstfigur. Entlang der Lidaunstraße führt der Weg 44, eine erste Abzweigung auf den Gipfel ignorierend, zur eineinhalb Kilometer entfernten Gabelung "Lidaungipfel, Bärenhöhle" nach rechts.

Die nächsten eineinhalb Kilometer geht es durch raschelndes Laub sehr gemütlich auf dem Forstweg bergan, bis dann ein zunehmend steilerer Pfad für flotten Höhengewinn sorgt. Bei einer Verzweigung tut sich eine kurze, durch umgestürzte Bäume leicht beeinträchtige Wegvariante zur Bärenhöhle auf, oder die Route folgt dem nach links verlaufenden Pfad zuerst auf den Gipfel und erst dann zur fünf Minuten entfernten Höhle.

Überraschungen bieten beide Plätze: der Gipfel mit dem Blick auf den fjordartigen Wiestalstausee und der Bärenschlafplatz mit seiner akustischen Note. Der Abstieg orientiert sich an dem von der Gipfelkuppe nach rechts abzweigenden Weg 44, der bald für unerwartete Perspektiven auf den türkisblauen Fuschlsee sorgen wird. Zuerst etwas steil und feucht-rutschig, mündet der Steig bald in den breiten Forstweg ein, der dann den Lidaun auf der Ostseite halb umrundet.

Der letzte Abschnitt folgt der bereits bekannten Lidaunstraße. Eine allwettertaugliche Alternative bei unwirtlichem Wetter wäre der von der Lidaunstraße nach links abzweigende, zweistündige Grabnerrundweg.

Wanderkarte zum Vergrößern anklicken Wanderkarte Faistenau

Daten & Fakten

So kommen Sie hin:
Bus & Bahn: mit Bus 155 ab Salzburg Hbf (Südtiroler Platz) bis Faistenau Mechaniker Wörndl.
Pkw: A 1, Abfahrt Thalgau. Über Hof nach Faistenau, Parken gleich nach der Ortseinfahrt links.
Gesamtdauer: 3 Stunden, 500 Höhenmeter, 9 Kilometer.
Karte: f&b 392, ÖK 3210
Charakter: T 2