Nennt mich altmodisch, aber ich mag Menschen, sogar wenn sie mich nerven. Dann werden sie Stoff für die Kolumne. Da bin ich nicht besser als die Ausbeuterindustrie, die Menschenmaterial abbaut. Aber bei mir kommt dann schon auch das Mitgefühl durch, weil: In einer Welt, in der der Mensch immer mehr an Bedeutung verliert, wünscht man sich Empathie.
Das sag in diesem Fall aber gar nicht ich. Das steht in einer Studie von Marketagent.com. Da kommt heraus, dass sich jede oder jeder Dritte von Marken verstanden fühlen möchte. Tragischerweise - jedenfalls für die Marken und die, die aus der Marke Geld machen - kam heraus, dass dieses Bedürfnis nur mangelhaft erfüllt wird. Das ist schlimm. Man kennt das ja, wenn leere Versprechungen ein Erlebnis trüben, wenn ein Missverständnis zwischen Erwartung und Leistung herrscht.
Sprich: Wenn Red Bull gar nicht wirklich Flügel verleiht, das Klopapier doch kratzt und das Coke keine Südseeschönheiten anzieht, sondern Wespen. Nennt mich also altmodisch und vielleicht mache ich etwas grundfalsch: Aber ich möchte mich echt von Menschen verstanden fühlen. Marken sind per se falsch.

