"Können Sie sich vorstellen, keine weiteren Kinder mehr zu bekommen, dann kann ich mir vorstellen sie einzustellen." An diese Ansage eines leitenden Arztes kann sich die Frauenärztin und frühere Salzburger Landesrätin Maria Haidinger noch gut erinnern. Sie bekam weitere Kinder und wurde dennoch eine erfolgreiche und über die Landesgrenzen hinaus bekannte Ärztin.
Das Thema Frauen begleitet Maria Haidinger auch abseits der Gynäkologie seit Jahrzehnten. Sie sieht kritisch und täglich, wie sich Frauen überfordern und sie das krank macht. "Die stolpern von einer Aufgabe in die nächste und können nicht mehr innehalten", sagt sie.
Die Schuld dafür sieht sie auch in der Politik, in der sie selber tätig war. Die Politik habe mit dem Thema Frauen eine Riesenaufgabe, sagt sie. Doch sie sehe nichts als Lippenbekenntnisse statt einer fundierten parteipolitischen Sachpolitik. Denn die Machtpolitik überwiege. "Politikerinnen müssten sich über die Parteigrenzen hinweg für Frauen stark machen, fordert sie, und verweist im SN-Podcast darauf, wie es ihr selbst damit in der Politik ergangen ist.
Haidinger fordert zudem eine für Frauen leistbare und ausreichende Kinderbetreuung, "weil gute Kinderbetreuung nicht nur für die da sein sollte, die es sich richten können". Und sie ermuntert Frauen zu mehr Egoismus. "Sie müssen lernen, ihre eigenen Grenzen kennen zu lernen. "Frauen wissen nicht, was ihnen gut tut."

