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Ein Festival in orange am Ort der Schmach

Gerhard Öhlinger
Ein Festival in orange am Ort der Schmach
Ein Festival in orange am Ort der Schmach

Der logische Europameister waren die Niederländer 1988 nur im Nachhinein - vor allem dank ihrer herausragenden Stars Ruud Gullit, Frank Rijkaard und Marco van Basten. Doch der Weg zum Titel war mit Hindernissen gepflastert.

So hatte die Qualifikation für das Turnier in Deutschland einen schalen Beigeschmack. Nach einem Böllerwurf gegen Zypern wurde das Spiel nicht strafverifiziert, sondern neu ausgetragen. Die Endrunde begann mit einer 0:1-Niederlage gegen die Sowjetunion. Im letzten Gruppenspiel gegen Irland dauerte es bis zur 82. Minute, ehe Ersatzmann Wim Kieft das erlösende 1:0 erzielte, das den Aufstieg ins Halbfinale brachte.

Dort gelang mit dem 2:1 gegen Gastgeber Deutschland die Revanche für die WM-Finalniederlage von 1974. Nach diesem Sieg sollen 9 der 15 Millionen Niederländer auf der Straße gefeiert haben. Der 2:0-Finalerfolg gegen die Sowjetunion gelang schließlich im Münchner Olympiastadion - dort, wo man 1974 die Schmach im Endspiel erlitten hatte.