Stronachs Daum-Gage
2002 schoss Austria Wien mit Trainer Walter Schachner Schachtar Donezk im UEFA-Cup im Hinspiel mit 5:1 ab. Beim Rückspiel (0:1) war Christoph Daum zu Gast, weil ihm Schachtar-Besitzer Rinat Achmetow mit einer Traumgage das Comeback nach einer Kokainaffäre versüßen wollte. Vor Daums Hotelzimmer in Donezk stand plötzlich Austria-Manager Peter Svetits, der den Deutschen im Auftrag von Mäzen Frank Stronach von den Vorzügen Wiens überzeugen konnte. Wenige Tage später war Daum Austria-Trainer, obwohl Schachner nach dem internationalen Triumph und als Tabellenführer zu dem Zeitpunkt unumstritten war.
Grasfresser in Donezk
2007 trafen sich Achmetow und Red-Bull-Gründer Didi Mateschitz zum Milliardärs-Stelldichein: Donezk war Salzburgs letzte Hürde vor dem Einzug in die Champions League. Niko Kovac forderte nach dem 1:0-Heimspielsieg: "Alle, die in Donezk auf dem Platz stehen, müssen Gras fressen." Das ungewohnte Naturgrün - daheim spielte man damals noch auf Kunstrasen - bekam den Bullen nicht gut. Drei Minuten vor Schluss ließ das 1:3 alle Träume platzen. Mateschitz bekam es nicht mehr mit, er war schon zum Flughafen abgefahren.
Extrazeit in Lwiw
November 2011: Bei Schneefall und Minusgraden debütierte der neue Teamchef Marcel Koller in Lwiw gegen die Ukraine. Marko Arnautovic tauschte schon damals Unfreundlichkeiten mit Gegenspielern aus. Es folgte Gelb-Rot für einen Ukrainer, der sich mutmaßlich beleidigt fühlte. Dennoch kassierte Österreich in der Nachspielzeit das Tor zum 1:2. Zum Drüberstreuen gab es zwölf Stunden Extra-Aufenthalt, weil das Flugzeug wegen winterlicher Bedingungen nicht zum Rückflug starten konnte.
Eh schon wurscht
Vor dem Europa-League-Match gegen Metalist Charkiw 2012 durfte die Wortspielabteilung im Marketing von Red Bull Salzburg ihren Senf dazugeben. Die Kicker mussten bei klirrender Februarkälte am Würstelstand "U-Krainer mit Sosa" verkaufen. Der Gag: Das Wurstprodukt war u-förmig, Ex-Bayer José Ernesto Sosa zu dieser Zeit beim Gegner engagiert.
0:1 nach 21 Sekunden
Das Hinspiel gegen Charkiw begann mit einem Desaster: Salzburg-Verteidiger Douglas da Silva servierte seinem brasilianischen Landsmann Taison zwanglos den Ball, nach 21 Sekunden stand es 0:1. Endstand 0:4. Vor dem Rückspiel (1:4) ernannte Trainer Ricardo Moniz den Jüngsten zum Kapitän und nannte den 19-Jährigen konsequent "Hinternegger".
Aufwärmen mit Hinti
Besagter Martin Hinteregger war seine Kapitänsschleife nach Ausflügen ins Nachtleben rasch wieder los. Wenige Monate später stand er aber erstmals im ÖFB-Teamkader - als einziger vom damals frischgebackenen Doublesieger Salzburg. Gegen die Ukraine (3:2 mit zwei Arnautovic-Toren) und vier Tage später gegen Rumänien (0:0) durfte er sich aufs Aufwärmen beschränken und fuhr ohne eine Einsatzminute wieder heim.
Drago, der Ukrainer
Rapid Wien knöpfte 2013 Dynamo Kiew (mit Andriy Jarmolenko) in der Europa League ein 2:2 nach 0:2-Rückstand ab. Erst im Gruppenfinale machte Kiew unter Trainer Oleg Blochin mit 3:1 alles klar. Die Rapidler um Marcel Sabitzer und Christopher Trimmel bissen sich auch am talentierten österreichischen Verteidiger von Dynamo die Zähne aus - sein Name: Aleksandar Dragovic.