Das Messerattentat in Villach, der vereitelte Anschlag auf den Wiener Westbahnhof - und ein gemeinsamer Nenner: Die Gewaltbereitschaft wurde durch radikalisierende Onlineinhalte befeuert. Nebst verschärften Gesetzen und einem Mehr an Polizeipräsenz im Digitalen fordern Experten nun auch einen jeden und eine jede dazu auf, stärker gegen Hass, Gewalt oder Radikalisierendes auf Social Media vorzugehen. Doch wie schafft man das?
Schritt eins sollte sein, die entdeckte Hassrede zu benennen, etwa in einem Kommentar: Fordern Sie den Poster - sachlich - auf, das Posting zu löschen und sich gegebenenfalls zu entschuldigen. Stoßen Sie, wie zu erwarten, auf wenig Verständnis, sollten Sie das Ganze nicht in einen virtuellen Streit ausarten lassen. Vielmehr sollten Sie das Posting melden. Dafür gibt es auf den meisten Plattformen direkt neben den Kommentaren und/oder Beiträgen ein Drei-Punkte-Menü, wo Sie dann wiederum den Unterpunkt "Melden" sehen. Auf TikTok ist die Funktion etwas versteckt über den Teilen-Pfeil zu finden. In weiterer Folge werden Sie durch ein Menü geleitet, mithilfe dessen Sie - anonym - angeben können, was an dem jeweiligen Inhalt verstörend ist. Bei radikalisierenden Posts sollten Sie die Begründung "Gewalt oder Hass" (oder ähnlich) wählen. Die Portale müssen diese Meldung dann prüfen und Ihnen das Ergebnis rückmelden.
Da dieses Ergebnis - wie der Autor dieser Zeilen mehrfach zu spüren bekam - oft wenig befriedigend ist, bieten sich weitere Schritte an. Etwa die Inhalte via beschwerde.rtr.at der heimischen Kommunikationsbehörde zu melden. Und freilich können Sie sich an die Polizei wenden. Dafür sollten Sie die Postings akribisch dokumentieren: Mithilfe der Seite netzbeweis.com etwa können Sie kostenlos fälschungssichere Screenshots erstellen.