Dieses Taferl. Hat es nicht besonderen Charme? Es ist in Maria Alm zu finden und auf liebenswerte Weise Ausdruck der blanken Not. Weil Wanderer seinen Viehunterstand ständig als stilles Örtchen benützen, griff der geplagte Landwirt zu Pinsel und Farbe. Er schuf eine Hinweistafel von ergreifender Klarheit.
Immer klarer wird auch, dass die Zeiten gedankenloser Wasservergeudung bald vorbei sind. Daran bleibt nach dem Studium eines Artikels in der "Welt" kein Zweifel. Es wird berichtet, dass Beamte der EU-Generaldirektion Umwelt das "Nutzerverhalten" hinter verschlossenen Toilettentüren studieren. Sie gehen mit Akribie der Frage nach, wie viel Wasser wir Europäer beim Spülgang verbrauchen. Die Experten der Arbeitsgruppe hätten in zwei Treffen - in Brüssel und Sevilla - herausgefunden, dass es sich um sechs Liter pro Spülgang handle. Die 60 Seiten umfassende Studie komme zum Schluss, dass das Spülvolumen künftig fünf Liter nicht überschreiten sollte.
Neuigkeiten zum Thema gibt es auch aus Saalfelden. Die öffentliche WC-Anlage im Postgebäude wurde für die Ewigkeit adaptiert. Weil sich die ÖBB-Postbus GmbH aus ihrer Verantwortung für die Fahrgäste verabschiedete, schritt die Stadtgemeinde zur Tat. Es entstand eine vollkommen aus Edelstahl bestehende Räumlichkeit, in der ein sich selbst reinigendes Klosett untergebracht ist. Das passiert per Wasser-Hochdruckanlage. Kalt und heiß. Stolzer Preis: 63.000 Euro. Die Raumluft an diesem Ort der Bauart "Heavy Metal" wird nach Benützung zweifach ausgetauscht. Die Anlage ist beheizt, rollstuhltauglich und zerstörungssicher. Die Benützung kostet 50 Cent.
Ob die Anlage am 19. November feierlich eröffnet wird, ist nicht bekannt. Der 19. November ist der Welttoilettentag. Den rief die UNO 2001 aus. Hintergrund: 40 Prozent der Weltbevölkerung fehlen ausreichend hygienische Sanitäreinrichtungen. Durch das auf diese Weise verschmutzte Wasser erkranken in Entwicklungsländern Millionen Menschen.