Mein lieber Mann! So eine Autofahrt ist nichts für schwache Nerven. Schon gar nicht in Zeiten wie diesen. Die Reise von und nach Salzburg ist für den Lokalpatrioten, und nicht nur für den, wie ein Trip auf der Rue Tristesse. Nachdem die Großparteien samt Finanzabteilung unser Land ins Tal der Tränen führten, ist Lachen grundsätzlich verboten.
Uns Wählern ist es ohnehin vergangen. Die Politiker- und -innen dürfen es jetzt nicht mehr. Die Wahlstrategen haben ihnen offenbar ein striktes "sehr ernst und zartbitter Dreinschauen" verordnet.
Und so reist unsereins durch ein Land, das mehr und mehr zubetoniert wird. Und die wichtigen Leute auf den großen Wahlplakaten, die schauen, als hätten sie sich im Schnellimbiss am Kreisverkehr mit irgendetwas den Magen verdorben. Ich sag’s ja: So eine Autofahrt ist nichts für schwache Nerven.
Noch dazu, wenn sie in die verkehrte Welt des Herrn Stronach und in die seiner Männerriege führt. Frauen finden sich auf Franks Plakatwänden ja nicht. Sie sind Frank und frei von Weiblichkeit quasi.
Dafür gibt’s Herren, so weit das Auge reicht. Einige davon sind durchaus von flexibler Natur. Hat der eine oder andere nicht auch schon von Wahlplakaten anderer Parteien total optimistisch in die eigene Zukunft geschaut?
In der verkehrten Welt auf Franks Wahlplakat rückte die Stadt Zell am See Richtung Thumersbach. Da wollten die Zeller immer schon hin. Hinüber auf die Sonnenseite. Jetzt hat sich ihr Wunsch erfüllt. Aber nur auf einem Wahlplakat. So ist das eben mit der Politik.