Zugegeben: Rasend neu ist diese Neuigkeit nicht. Aber gesagt gehört es wieder einmal: Bürgermeister haben ein Telefon. Und sie haben auch eine E-Mail-Adresse. Man kann sie kontaktieren und ihnen mitteilen, dass es so nicht weitergeht. Das gilt auch für die Vorsitzenden der Bauausschüsse. Soweit wäre die Sache rein technisch also erklärt.
Die Erklärung erscheint dem Lokalpatrioten nötig. Denn: Es brodelt im Land. So ist mein Eindruck. Immer dann, wenn an dieser Stelle über schlechte Architektur (es gibt auch gute!) und eine kaum existente Raumordnung geätzt wird, kommen viele positive Reaktionen. Das macht Freude. Und es ist eine Bestätigung. Weil am End' könnt' da jemand glauben, hier würde nur aus Spaß kritisiert. Weil der Tag lang ist und Zeitungspapier halt vollgeschrieben gehört. Aber erstens ist die Zerstückelung und Verschandelung Salzburgs eine Schande. Und zweitens gehört das immer wieder laut gesagt.
Vor allem, und das ist ein Aufruf zum Widerstand: Der aufmüpfige Bürgergeist der 1980er gehört wieder her. Damals gab es kaum einen Ort oder eine Stadt im Land ohne kritisches Diskussionsforum. Da bekam die Politik Klartext zu hören. Da hat sich etwas verändert. Kritik öffentlich vorzutragen fällt heute offenbar schwer. Viel zu viele haben davor Scheu. Dabei ist es nötiger denn je, die Meinung zu sagen. Die Dinge verändern sich nicht von selbst. Auch heute werden wieder vier Hektar in Salzburg zubetoniert.
Gestern war es auch so. Morgen wird es wieder so sein. Und übermorgen werden unsere Kinder fragen: Warum habt ihr dagegen eigentlich nichts getan?