Haben Sie schon gesehen, wie es blinkt und blitzelt? Ich meine nicht den vergänglichen Schnee, den uns der Oktober geschenkt hat. Ich meine die Weihnachtsabteilungen in manchen Bau- und Supermärkten. Weihnachten ist dort schon voll ausgebrochen.
Na ja, und die vielen Adventsingen, ob nun volkstümlich oder volksmusikalisch, die liefern sich auch schon einen beinharten Kampf.
Es ist eben verdammt hart, der Beste zu sein in Bethlehem. Bei so viel vorweihnachtlichem Gerangel fällt mir die Tante Jolesch ein. Die kochte, wie uns Friedrich Torberg in seinem Meisterwerk beschrieb, vorzügliche Krautfleckerl. Als die Tante Jolesch auf dem Sterbebett lag, da ging es der einfühlsamen Verwandtschaft nur um eines: Ja, schon auch um die Gesundheit der Tante Jolesch. Durchaus. Vor allem aber um das Rezept. Mit ihrem letzten Atemzug gestand Tante Jolesch: "Ich hab einfach immer ein bisserl zu wenig gekocht." Will heißen: Jeder ging vom Tisch und hatte das Gefühl: "Ein Gaberl hätte ich schon noch vertragen." Es war kein Geheimrezept. Die Lust auf ein wenig mehr machte die Fleckerl legendär.
Und das Christkind und Weihnachten? Die Adventorgie, die im Oktober startet, droht uns die Freude auf Weihnachten kräftig zu verderben.