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Freunde der Blasmusik und solche auf Facebook

Warum manche Freunde käuflich sind und warum andere lieber ein Bier ausgeben.

Heinz Bayer

Seit Juni vergeht kein Wochenende ohne. Nämlich ohne Musikfest.

Immerhin gibt es in Land und Stadt Salzburg 150 Musikkapellen mit 8000 Aktiven. Inklusive Marketenderinnen. Da findet sich immer ein Grund zum Feiern.

Zuletzt zum Beispiel in Saalfelden. 140 Jahren Bürgermusik waren der Anlass, das Fest selbst 1a, der Nebeneffekt großartig.

Bei einem Benefizkonzert im Rahmen des Jubiläums spielte die Militärmusikkapelle Salzburg 4700 Euro ein. So viel wie nie zuvor. Das Geld kommt der Lebenshilfe zugute.

Aber das ist nur die Spitze des Trachtenhuts. Alles in allem existieren in Salzburg 1000 Vereine, die im weitesten Sinn zur Volkskultur zählen. 335 Chöre, 351 Brauchtumsgruppen, 109 Schützenkompanien, 79 Museumsvereine und, und, und . . .

Allein die Brauchtumsgruppen bringen es auf 30.000 Mitglieder. Da fällt es erstens relativ schwer, Langeweile zu haben, und zweitens noch viel schwerer, keine Freunde zu finden.

Deshalb ist der Lokalpatriot beim Lesen dieser Meldung stutzig geworden: "Echte Freunde sind schwer zu finden. In der Grundschule hat man sich einfach welche mit Zuckerln und Schokolade gekauft. Aber wie sieht’s da heutzutage mit Freundschaften auf Facebook und Twitter aus? Auch da kann man sich welche kaufen, aber gegen Bares. Die US-Firma uSocial hat sich darauf spezialisiert, Freude bei Twitter und Facebook zu verkaufen. Für 117 Dollar (130 Euro) gibt’s hier 1000 neue Facebook-Freunde, die zu den eigenen Interessen passen. Günstiger gibt’s neue Follower für 87 Dollar (64 Euro) bei Twitter. Es lassen sich maximal 5000 Freunde kaufen, für diese hat uSocial eine Lieferzeit von einem Jahr vorgesehen."
Da lerne ich dann auf meine alten Tage doch lieber Tuba.