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Rasierte Männerbeine locken die Damenwelt

Wenn Ringen nicht mehr olympisch sein darf, wie wäre es mit Männer-Synchronschwimmen?

Heinz Bayer

Immer auf die Großen. Das ist unfair. Aber, Entschuldigung: Die stellen einfach so viel Unsinn an.

Ein ganz aktueller Anlass: das Olivenölkännchen in der Gastronomie. Die Damen und Herren der EU haben bei diesem Thema wieder einmal einen doppelten Salto Mortale rückwärts gemacht.

Ja, und da gibt es noch die Unbestechlichen beim IOC, beim Internationalen Olympischen Komitee. Um die geht es heute. Das sind jene Damen und Herren, die Salzburg stets lobten: für die kleine, feine Olympiabewerbung mit menschlichem Maß - und dann den Zuschlag der Gigantomanie in Sotschi gaben. Gegen manche hat eben sogar unser Bürgermeister Heinz Schaden keine Chance. Zum Beispiel gegen einen "Superdemokraten" namens Wladimir Putin (Copyright: Gerhard Schröder).

Ringen, so der IOC-Entschluss, soll ab 2020 nicht mehr olympisch sein. Dabei zählt diese Sportart zu den Urbestandteilen von Olympia. Neben Disziplinen wie Diskuswerfen, Weitsprung, Speerwerfen, Stadionlauf, Boxen, Reiten oder Pferderennen.

Ja, und da schlägt das Herz des Lokalpatrioten schon ein wenig schneller und aufgeregter. Weil Ringen, das ist auch eine Urform des Sports in Salzburg. 18 Starter haben die Walser Ringer seit 1952 zu den Spielen entsandt: Bartl Brötzner in Helsinki (5. Platz) war der erste, Amer Hrustanovic in London (10. Platz) der vorläufig letzte. Aber weil Ringen den olympischen Drahtziehern zu wenig lukrativ erscheint und zu wenig Werbung und Sendezeit lukriert, soll es weg.

Synchronschwimmen der Frauen wird hingeben bleiben. Was vom Standpunkt der Gleichberechtigung aus nicht so stehen bleiben darf. Deshalb muss Synchronschwimmen für Männer endlich olympisch werden. Rasierte Männerbeine sind ein Garant für hohe Einschaltquoten. Ganz sicher.