Ein Zitat macht sich immer gut. Zwei Zitate machen sich möglicherweise noch besser. "An Fried’, an Reim und an Gsund" wünschen die Tresterer am Dreikönigstag jenen, die sie besuchen. Also Frieden, Glück und Gesundheit. Möglicherweise schließen sich die Tresterergruppen in den eigenen Wunsch selbst aber gar nicht ein. Gesund sind sie hoffentlich alle, die Tresterer. Und viel Glück sei ihnen beschieden. Vom Frieden aber, da fehlt jede Spur. Der heftige Streit um die Aufnahme in die Liste des Immateriellen Kulturgutes der UNESCO trieb nachhaltig einen Keil zwischen die Gruppen. Der Brauch wird in Stuhlfelden, Unken, in Zell am See und in Bruck, aber seit Langem auch im Umfeld der Stadt Salzburg ausgeübt.
Jetzt hat die Alpinia aus Salzburg/Grödig um die UNESCO-Anerkennung angesucht - und sie bekommen. Von den restlichen Gruppen ist im Ansuchen nichts zu lesen. Betroffene versichern, es herrsche dennoch Einigkeit.
Unversehens kommt da dem Lokalpatrioten H.C. Artmann in den Sinn. Der dichtete einst: "warte, warte, noch een weilchen, bald kommt artmann auch zu dir. mit dem kleenen hackebeilchen, und macht schabefleisch aus dir."
Das trifft die Grundstimmung vermutlich eher als das Gerede vom Frieden. Schade, dass es so gekommen ist.