Von einem Drama ist die Rede. Unablässig. Sogar von einer Tragödie wird gesprochen. Seit Samstagabend werden beide Begriffe häufig strapaziert. Der Anlass dafür: Ein paar erwachsene Männer schafften es nicht, den Ball ins Tor zu schießen. Deshalb verlor der FC Bayern das Finale der Champions League.
Am Samstag bekam ein anderes, ein echtes Drama ein Gesicht. Durch zwei Traueranzeigen für Theresa G. in den SN. Die junge Frau aus Nußdorf kam bei einem Autounfall ums Leben. Sie war Mitglied in der Trachtenmusikkapelle Bürmoos. So wie ihre Freundin Anna H.; Anna aus Bürmoos ist ebenfalls tot. Sie starb nach dem Unfall im Spital. Beide waren die einzigen Kinder ihrer Eltern. Wenn nun ein verlorenes Fußballspiel eine Tragödie ist, was ist dann der Tod dieser zwei jungen Frauen?
Dazu kommt die Geschichte der dritten Beteiligten, die das Auto lenkte, den Unfall überstand und mit dem Umstand leben muss, dass die zwei Freundinnen nicht mehr am Leben sind. Es gibt keine Worte dafür, was da geschehen ist. Es gibt auch keinen Trost. In einer Welt, in der nur Größe zählt und kleine Einheiten geopfert werden, bleibt aber ein Wert, für den es lohnt zu kämpfen: eine funktionierende Gemeinde, ein soziales Gefüge mit menschlichem Maß.
In Bürmoos und Nußdorf erlebt man in diesen Tagen bei allem Schmerz, wie gut es tut, nicht allein zu sein.

