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Vom fliegenden Norweger und seinem Lächeln

Die Politik grundelt. Bischofshofen liefert dafür einen emotionalen Höhenflug. Ganz ohne Ski.

Heinz Bayer

Friede. Freude. Eierkuchen. Das wünschen wir uns in Salzburg. Vor allem auf politischer Ebene. Na ja, wenn es keine großen Umstände macht, meine Damen und Herren im Chiemseehof, wäre eine baldige Aufklärung schön, wo sich ein richtig großer Batzen unseres Steuergeldes so herumtreibt. Glauben s’, geht das?

Doch statt Frieden gibt es Ohrenreiberl im Stundentakt. Von den einen für die anderen und umgekehrt. Streiten und die Schuld beim Gegenüber zu suchen ist halt lustiger, als Klarheit darüber zu schaffen, wo nie Unklarheit hätte entstehen dürfen: nämlich darüber, wo unsere Millionen sind.

So weit zum Frieden. Für Freude besteht politisch ohnehin kein Anlass. Und den Eierkuchen, Grüß Gott, den werden die Damen und Herren Volksvertreter am Wahlabend samt Scherben auf dem Kopf haben - und sich dann ungerecht behandelt fühlen. Wo man doch eh alles getan hat.

Für Freude sorgt in diesen Tagen hingegen der Sport. Gregor Schlierenzauer ist auf der Schanze derzeit der Größte. Der Schwarzacher Jungadler Stefan Kraft lässt lokalpatriotisch betrachtet das Herz einen Hüpfer machen.

Vor allem aber ließ der Norweger Anders Jacobsen ein Geschenk mit Mehrwert in Bischofshofen zurück. Nämlich ein Lächeln, das nicht so schnell verblasst. Seine herzliche Gratulation für den Sieger zeichnet ihn aus. Wer so mit einer Niederlage umgeht, ist dauerhaft ein Siegertyp. Und das Bild mit seinem freudig im Zielauslauf präsentierten Sohn Isak markierte ganz klar den emotionalen Schanzenrekord.