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Zum Feste das Beste, und nicht traurig sein

Die Wünsche zum Geburtstag der SLTG hören sich vernünftig an. Erfüllbar sind sie leider nicht.

Heinz Bayer

Ist der Anlass wichtig, sprechen wichtige Menschen die entscheidenden Worte.

Der Anlass war wichtig. Der Redner kompetent. Seine Worte hatten Gewicht. Aber leider: Seine guten Wünsche sind nicht erfüllbar.

Doch der Reihe nach: Die SalzburgerLand Tourismusgesellschaft (SLTG) feierte ein Jubiläum. Seit 25 Jahren wirbt sie für Urlaub in Salzburg. Mit Erfolg. Von 1987 bis heute stiegen die Gästeankünfte um 51 Prozent. Konkret von 3,9 Mill. auf sechs Mill. Die Nächtigungen nahmen stark zu. Um 15 Prozent. Von 20,9 Mill. auf 24 Mill. Die Zahl der Betten blieb in etwa gleich. Sie liegt bei 200.000. Biedere Pensionen entwickelten sich zu Appartementbetrieben oder Hotels im Vier- und Fünfstern-Bereich. Qualität herrscht vor. Der Tourismus brummt. Jeder der seinen Betrieb engagiert und mit Grips führt, hat ein Auskommen.

Doch jetzt zu den entscheidenden Worten und zum kompetenten Redner.

Wilfried Haslauer, für Wirtschaft und Tourismus in Salzburg zuständig, meinte beim Fest der SLTG: "Immer mehr und mehr, das ist nicht unser Weg. Es geht nicht darum, das Land zuzustopfen." Er meinte damit weitere touristische Infrastruktur. Zusatz: "Auf der Suche nach dem Glück spielt die ,Entschleunigung‘ eine wichtige Rolle für die Menschen. Das ist unsere Chance."

Schön wär’s ja. Aber in Salzburg herrscht längst ein Trend zur Eventkultur vor. Was nicht plärrt und röhrt ist nichts wert.

Zugleich bleibt die Gier nach der grünen Wiese unersättlich. Nicht, um auf ihr zu liegen und mit der Seele zu baumeln sondern, um sie umzugraben und zu bebauen. Das gilt im Weichbild der Landeshauptstadt ebenso wie in den touristischen Talschaften. Pro Jahr werden in Salzburg achtig Hektar in Bauland umgewidmet. Statistisch verschwinden jeden Tag 2199 Quadratmeter unter Beton oder Asphalt. Was prinzipiell schon ein Problem ist: Auf Beton und Asphalt baumelt es sich gar nicht schön mit der Seele.