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Grünes Gift für Kinder, Katz und Hund

So wichtig die Zimmerpflanzen für Raumklima und unsere Psyche sind, einige der Topfblumen sind für kleine Kinder und Haustiere gefährlich.

Karl Ploberger
Die prächtig blühende Amaryllis enthält ähnlich wie das Schneeglöckchen tödliche Alkaloide.
Die prächtig blühende Amaryllis enthält ähnlich wie das Schneeglöckchen tödliche Alkaloide.

Hier einige der bekanntesten Zimmerpflanzen, die Gift enthalten. Panik ist dennoch nicht angebracht, sondern Vorsicht. Denn Vergiftungen mit Pflanzen treten viel seltener auf als etwa solche mit Putzmitteln.

1. Amaryllis
Die Zwiebelblume, die auch ohne grünen Daumen blüht. Spätestens sechs Wochen nach dem Setzen der großen Zwiebeln, kommt die Blüte. Doch die Pflanze enthält tödliche Alkaloide (wie Narzissen, Schneeglöckchen). Es genügen wenige Gramm, die zum Herzstillstand führen.

2. Dieffenbachia
Das Aronstabgewächs zählt zu den sehr giftigen Pflanzen. Es verursacht Hautreizungen, das Anschwellen der Zunge, Übelkeit und auch Herzprobleme.

3. Alpenveilchen
Die typische Zimmerpflanze für Herbst und Winter enthält Cyclamin (daher der botanische Name Cyclame), ein stark giftiges Saponin. Es kann Krämpfe, Kreislaufstörungen bis hin zu Atemstillstand verursachen.

4. Einblatt
Eine genügsame Pflanze, die mit ihren weißen Blüten über Monate hinweg die Wohnung schmückt. Sie enthält große Mengen an Oxalsäure (wie der Rhabarber ab Mitte Juni) und sogenannte Scharfstoffe, die Hautreizungen und Schleimhautschwellungen verursachen. Tipp: Als "Ampel-Pflanze" kultivieren.

5. Schefflera

Die großartige und genügsame Grünpflanze, die viele Schadstoffe aus der Luft holt, enthält in allen Teilen Oxalat. Das führt zu Hautreizungen und Problemen im Darm. Die Kristalle, die sich bilden, führen zu Nierensteinen, vor allem bei Katzen.

6. Azaleen
So herrlich der Winterblüher ist und auch mit ganz niedrigen Temperaturen (etwa in einem ungeheizten Wintergarten) gut zurechtkommt, so enthält er im Laub und in den Blüten auch Schadstoffe, die leichte Vergiftungen verursachen können. Speichelfluss und Übelkeit sind die Folge.

7. Aloe Vera

Die Heilpflanze ist vor allem für Tiere problematisch, wenn diese an den Blättern knabbern. Durchfall und Darmreizungen sind die Folge.

8. Kroton
Diese Blattschmuckpflanze aus den Tropen (auch Wunderstrauch genannt) enthält Toxalbuin, das Erbrechen und Durchfall verursacht.

9. Efeu
Hier ist die Giftmenge je nach Standort und Sorte sehr unterschiedlich. Das Araliengewächs enthält Saponine, die Magen- und Darmreizungen sowie Kopfschmerzen verursachen können.

10. Fensterblatt und Philodendron
Die beiden absoluten Shootingstars für Zimmergärtner enthalten Scharfstoffe im Pflanzensaft der Hautreizungen verursachen kann. Bei Genuss Schleimhautentzündungen.
Erste Hilfe bei Vergiftungen!


SN-Info: Die Notrufnummer der Vergiftungszentrale ist: 01 406 43 43
Ganz wichtig: immer die Pflanze (oder auch alle anderen giftigen Stoffe) genau benennen. Wichtig ist für eine Beratung die Menge, die verschluckt wurde. Außerdem Alter und Gewicht der betroffenen Person. Bei Menschen und Tieren gilt schnellstmöglich Arzt aufsuchen!