Kann das anabole Steroid Clostebol durch eine Massage in den Körper gelangen? Und wenn, wird Jannik Sinner dafür noch zur Verantwortung gezogen? Darüber scheiden sich die Geister. Worüber es hingegen keine zwei Meinungen geben kann, ist die Art und Weise, wie der 23-jährige Südtiroler mit der Situation umgeht. Wenige Tage vor den US Open war der Fall öffentlich gemacht worden - Sinner ließ seinen zweiten Grand-Slam-Triumph folgen. Nun wurde bekannt, dass der Fall noch einmal aufgerollt wird - Sinner erreichte in Peking das Finale, in dem er sich mit Kumpel und Nummer-eins-Rivale Carlos Alcaraz ein Duell auf unfassbarem Niveau lieferte. Und auch beim ATP-Masters-1000-Turnier in Schanghai steht Sinner im Achtelfinale.
Es vergeht kaum ein Tag, es gibt kaum ein Interview, bei dem der Italiener nicht auf seine Doping-Causa angesprochen wird. Und er tritt auch da ähnlich souverän auf. "Natürlich hatte ich schlaflose Nächte und es werden weitere schlaflose Nächte folgen. Es ist eine sehr schwierige Situation für mich und meine Liebsten. Aber ich erinnere mich immer und immer wieder, dass ich nichts falsch gemacht habe", sagte Sinner nun in Schanghai. Ob er nachträglich noch eine Sperre ausfasst, könnte sich erst in einigen Monaten entscheiden.