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Ferdinand Habsburg: Formel-3-Duell ist ein Video-Hit im Internet

Nach der Motorrad-Tragödie von Macao lieferte sich der in Salzburg aufgewachsene Formel-3-Fahrer Ferdinand Habsburg mit dem Brasilianer Sette Câmara ein packendes Rad-an-Rad-Duell und wurde am Ende doch nicht belohnt. Aber seine Fahrt ist ein Meilenstein in seiner Karriere.

Othmar Behr
 Wechselbad der Gefühle für Ferdinand Habsburg.
Wechselbad der Gefühle für Ferdinand Habsburg.

Der Große Preis von Macao nahe Hongkong als traditioneller Ausklang der Motorsport-Straßensaison in diversen Kategorien hatte es heuer in sich.

Alles überschattet wurde am vergangenen Wochenende von einem tödlichen Unfall.

Beim Motorradrennen stürzte der 31 Jahre alte Brite Daniel Hegarty und erlag kurz darauf den Verletzungen.

Im Sportwagenrennen gab es eine spektakuläre Massenkarambolage. Zum Glück wurde niemand verletzt.

Der in Salzburg aufgewachsene Ferdinand Habsburg, in Macao in der Formel 3 engagiert, erlebte die Motorrad-Tragödie aus nächster Nähe mit und schilderte: "Ein Rennfahrer stirbt vor meinen Augen. Ich konnte nur weinen."

Dass die Strecke von Macao sehr gefährlich ist, weiß auch Habsburg. Aber er liebt diesen engen Stadtkurs wie so viele andere Motorsportler.

Für seinen greifbar nahen Sieg im Formel-3-Rennen riskierte Habsburg sehr viel. Von Platz fünf gestartet, überholte er mit dem Auto des Teams Carlin kurz vor dem Ziel den führenden Brasilianer Sette Câmara - und krachte in die Mauer.

Zuvor hatten sich die beiden ein packendes Rad-an-Rad-Duell geliefert. Das Video dazu ist weltweit ein Hit im Internet.

Habsburg: "Es war einfach nur geil. Wir haben da unsere Spielchen geliefert. Dreißig, vierzig Meter vor dem Ziel war ich vorn - dann war der Sieg weg. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Ich habe noch keine Antwort darauf gefunden. Man muss sich das vorstellen: Ich bin wahrscheinlich mein bestes Autorennen bisher gefahren und dann kam ich auf drei Rädern als Vierter ins Ziel. Ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten. Es war eine zu große Mischung aus vielen Emotionen."

Im kommenden Jahr will Ferdinand Habsburg in der Formel 3 bleiben - "am liebsten weiter bei Carlin". Und in Macao, da will er gewinnen.