Nach einer einwöchigen Pause gastiert die MotoGP an diesem Wochenende zum zweiten Mal in Folge in Misano. Superstar Marc Márquez könnte nach seiner langen Durststrecke am Sonntag (13 Uhr/live ServusTV) seinen dritten Grand-Prix-Sieg en suite feiern. Im Vorfeld des Rennens musste sich der Superstar der Szene unter der Woche zwangsläufig mit einer schon lange zurückliegenden Fehde auseinandersetzen.
Denn dass der 31-jährige Spanier vor zwei Wochen ausgerechnet im Wohnzimmer seines Erzrivalen Valentino Rossi siegte, missfiel der MotoGP-Legende offensichtlich massiv. Der 45-jährige Italiener wärmte in einem Podcast die Vorwürfe gegen Márquez aus dem Jahr 2015(!) noch einmal auf. Damals kam es zwischen dem aufstrebenden Spanier und seinem Idol Rossi zu mehreren Unfällen. Rossi machte Márquez dafür verantwortlich, den WM-Titel nicht gewonnen zu haben, da dieser ihn mehrmals absichtlich blockiert habe, um seinem spanischen Landsmann Jorge Lorenzo zum WM-Titel zu verhelfen. Das Tischtuch zwischen den beiden Ausnahmekönnern war damit zerschnitten. "Noch nie war jemand so schmutzig", meinte Rossi nun neun Jahre nach dem Beginn der Rivalität.
Márquez, der mit einem weiteren Sieg noch in den WM-Kampf mit Titelverteidiger Francesco Bagnaia und Vizeweltmeister Jorge Martín eingreifen könnte, reagierte auf die Verbalattacke des neunmaligen Weltmeisters gelassen. "Im Moment habe ich viel wichtigere Dinge im Kopf, als einem anderen Fahrer zu antworten", meinte Márquez. "Wenn mich das 2016 und 2017 nicht aus dem Konzept gebracht hat, wird es mich auch jetzt nicht aus dem Konzept bringen." Im Training am Freitag erzielte der achtmalige Weltmeister die drittschnellste Zeit. Die Bestzeit sicherte sich Bagnaia.