Das Favoritensterben in der Eishockey-Liga geht weiter: Nach Meister KAC hat es nun auch Vorjahresfinalist Vienna Capitals erwischt. Die Wiener flogen nach vier Niederlagen en suite gegen den VSV hochkant hinaus. Das dürfte nun auch vielen Legionären blühen, den Caps steht ein großer personeller Umbau bevor, selbst Coach Tommy Samuelsson scheint nicht mehr außer Diskussion zu stehen. Und selbst der dritte zuvor hoch gehandelte Meisterkandidat, die Red Bulls aus Salzburg, muss am heutigen Dienstag in Dornbirn in Spiel sechs (19.15/live ServusTV) nachsitzen.
Die Salzburger , die für nächste Saison an US-Teamspieler Jeremy Dehner (27/Jokerit Helsinki) dran sein sollen, wollen sich auf alle Fälle ein siebtes Entscheidungsspiel am Freitag ersparen, nicht nur wegen der Nerven, sondern auch wegen der vielen Blessuren. Florian Mühlstein, Marco Brucker und Fabio Hofer fehlten zuletzt schon verletzt, während sich der potenzielle Semifinalgegner Linz seit Sonntag in Ruhe vorbereiten kann. Doch leicht wird der Gang nach Dornbirn sicher nicht. "Wir freuen uns auf eine ausverkaufte Halle. Es wird ein bisschen laut werden und wir werden ihnen nichts schenken", meinte Dornbirn-Trainer Dave MacQueen.
Die Stimmung ist jedenfalls gereizt, Luciano Aquinos Stockstich gegen Garret Roe war da nur das Tüpfelchen auf dem i. Dennoch: Der sportliche Weg, den Dornbirn in seinen beiden ersten Jahren in der Liga beschritten hat, verdient Anerkennung.
Auf jeden Fall hat bis jetzt Bernd Brückler auch statistisch die Wende in der Serie gebracht: Der Salzburger Keeper hat alle drei Partien gewonnen und dabei nur fünf Tore hinnehmen müssen. Und noch ein Statistikdetail sticht aktuell ins Auge: Unter den besten 12 Spielern in der Plus-Minus-Statistik sind nur Spieler aus Salzburg und Villach vertreten.
Abschied nehmen heißt es dagegen vielleicht von den Adlern aus Znaim: Nach dem Theater um Fouls, Strafen und polizeilichen Vorladungen gegen Andrew Kozek und Trainer Rob Daum in der Serie gegen Linz drohen die Tschechen ganz offen mit dem Ausstieg aus der Liga - man fühlt sich und seine Spieler nicht ausreichend geschützt.
Ganz offensichtlich ließen die Schiedsrichter die Play-off-Spiele bisher viel zu sehr laufen, das beklagte ja auch Salzburg-Trainer Don Jackson. Kritisiert wurde das oft - geändert hat sich auch unter dem neuen Strafsenats-Chef Lyle Seitz wenig.