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Das Aufwärmen in Österreich half

Zwei Kurzzeit-Legionäre in der Erste Bank Eishockey-Liga greifen nach der begehrtesten Trophäe ihres Sports.

Gerhard Kuntschik


Die eishockey-verrückten Fans der Montréal Canadiens, des Rekordmeisters der National Hockey League, blicken mit Wehmut in die USA. Nach dem frühen Aus in den Play-offs just gegen Lokalrivalen Ottawa war das Saisonende nach einem starken Grunddurchgang umso schmerzlicher. Klubeigner Molson zeigte sich in einem Interview mit der "Montreal Gazette" jedoch nicht unzufrieden, "weil sich das Team deutlich verbessert" habe.

Um den Einzug ins Stanley-Cup-Finale kämpfen derzeit just die Meister der vergangenen vier Saisonen. Und dabei haben zwei Spieler, die im Winter während des Arbeitskampfes in der NHL für einige Wochen in Europa in der heimischen Erste Bank Liga spielten, durchaus Chancen, auf Lord Stanleys Trophäe verewigt zu werden. Da ist einmal der 27-jährige Kanadier Bryan Bickell, der in der Nacht auf Freitag mit einem Tor und einem Assist zum 3:2-Sieg seiner Chicago Black Hawks entscheidend zur ersten Play-off-Heimniederlage der Los Angeles Kings nach acht Siegen beitrug. Die Kings stehen nun mit 1:3 Siegen als Titelverteidiger mit dem Rücken zur Wand, Spiel fünf findet im United Center von Chicago statt. Bickell spielte im Lockout für Orli Znaim, machte dabei unauffällig aber effizient 27 Punkte in 28 Partien.

Der zweite Ex-EBEL-Spieler im Rennen um den Cup ist der Kurzzeit-Salzburger Johnny Boychuk. Was er in der EBEL als Verteidiger nicht traf (acht Punkte in 15 Spielen), scheint ihm in den NHL-Play-offs keine Mühe zu machen. Für die Boston Bruins machte er in 44 Spielen im Grunddurchgang ebenso viele Punkte (6) wie nun in 15 Play-off-Partien - dabei erzielte er aber fünf Tore. Boychuk (29) führt mit den Bruins gegen die Pittsburgh Penguins von Sid Crosby und Jewgeni Malkin bereits mit 3:0 Siegen und kann in der Nacht auf Samstag mit dem vierten Erfolg das Finale erreichen - und dann wieder auf Bickell treffen.