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Der KAC schlägt Salzburg mit den eigenen Waffen

Kärntner haben sich von den Eisbullen die Comebacksiege abgeschaut.

Michael Smejkal
Niki Kraus und Co. sorgen vor dem Salzburger Kasten für gehörig Wirbel.
Niki Kraus und Co. sorgen vor dem Salzburger Kasten für gehörig Wirbel.
Nick Petersen hat Salzburgs Tyler Lewington fest im Griff.
Nick Petersen hat Salzburgs Tyler Lewington fest im Griff.

Dass im Eishockey ohnedies nur die Play-offs zählen, das ist eine oft zitierte Weisheit, die aber nicht stimmt, wie die laufende Finalserie zeigt. Der KAC spielte einen überragenden Grunddurchgang, aus dem er nicht nur jede Menge Selbstvertrauen, sondern auch Rang eins mitgenommen hat. Meister Red Bull Salzburg kämpfte sich durch viele Höhen und Tiefen und musste mit Rang drei vorliebnehmen − was in den beiden wohl stärksten Gegnern mündete, die man in den Play-off-Serien haben konnte: Black Wings Linz und Bozen. Die zwei Serien mit zwölf Spielen haben bei Salzburg tiefe Spuren hinterlassen: Einige Spieler wie Chay Genoway oder Ryan Murphy wirken angeschlagen, andere schon ausgelaugt. Es scheint, als wäre bei Salzburg der Tank leer. Zwei Mal hat Salzburg einen Vorsprung aus der Hand gegeben - und das hat sich der KAC just von Salzburg abgeschaut, wie KAC-Keeper Sebastian Dahm bestätigt. "Wir haben gesehen, wie Salzburg in der Serie gegen Bozen zwei Mal zurückgekommen ist, das haben wir jetzt auch geschafft." Und: Dahm liegt bis dato im Duell der Top-Keeper gegen Atte Tolvanen voran. Am Freitag geht die Finalserie mit Spiel vier in Salzburg weiter, bis dahin muss Salzburg die Müdigkeit aus den Knochen und den Frust aus den Köpfen bekommen. Aussagen wie jene von Peter Schneider ("Die Liga will nicht, dass wir drei Mal hintereinander Meister werden") lassen tief blicken.

Der Dienstag war überhaupt kein guter Tag für die Eishockey-Abteilungen bei Red Bull: Salzburg verlor beim KAC 2:4, Red Bull München schied im Halbfinale gegen die Fischtown Pinguins aus − die Mannschaft aus Bremerhaven steht erstmals im Finale. In der Schweiz steht Vinzenz Rohrer mit Zürich im Finale − möglicher Gegner: Lausanne mit Michael Raffl.