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Die Eiszeit beginnt mit einigen Rechenaufgaben

Der KHL-Champion Magnitogorsk offenbarte Salzburgs Schwächen schonungslos - die liegen bei allem Spielwitz vor allem in der Physis.

Michael Smejkal

Wenn der Sinn von Testspielen das Aufzeigen von Stärken und Schwächen ist, dann darf man das Testspiel der Salzburger gegen den russischen KHL-Meister Magnitogorsk als sehr gelungen einstufen. Die Russen mussten gegen die phasenweise erstaunlich gut kombinierenden Salzburger sehr viele Chancen zulassen, offenbarten im Gegenzug jedoch auch die Schwächen des neu formierten Teams - und die liegen in der Defensive und im Körperspiel. "Mit der Defensivleistung war ich nicht zufrieden", meinte Salzburgs neuer Coach Dan Ratushny nach dem (zu hoch ausgefallenen) 2:5 (0:2, 1:0, 1:3). Daran will er arbeiten, indem er seinem Team die Fehler per Videoanalyse vorführt. "Manchmal stehen wir zu weit weg vom Mann, manchmal übersehen wir im Rücken einen Gegenspieler. Das kann man abstellen."

Nicht so leicht abstellen kann man das zweite Manko: Schon im letzten Winter bekam man gegen physisch starke Gegner Probleme (siehe Dornbirn im Play-off), dazu sind die Neuzugänge Brett Sterling, Ryan Duncan oder John Hughes auch keine Riesen. Ratushny: "Ich wollte zuerst das Team am Eis sehen, bevor ich die letzten Positionen vergebe." Folge dieser Beobachtungen war nun die Verpflichtung eines Center, der in Ben Walter gefunden wurde. Doch damit hat Salzburg schon zwei Spieler zu viel, kommt noch ein Verteidiger, müssen drei Spieler mit hohen Punktezahlen weichen. Für Ratushny heißt das jetzt:
rechnen, rechnen, rechnen.