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Ein Ex-Salzburger will in zwei Wochen Stanley-Cup-Sieger sein

Jay Pandolfo, Legionär im ersten EBEL-Jahr der Salzburger, gewann als Spieler schon zwei Mal das NHL-Finale - jetzt strebt er seinen dritten Titel als Assistant Coach der Boston Bruins an.

Gerhard Kuntschik
Zwei Ringe als Spieler mit den New Jersey Devils, jetzt der dritte als Coach der Boston Bruins? Jay Pandolfo (im Anzug) hofft.
Zwei Ringe als Spieler mit den New Jersey Devils, jetzt der dritte als Coach der Boston Bruins? Jay Pandolfo (im Anzug) hofft.
Jay Pandolfo 2004/05 als Bulle.
Jay Pandolfo 2004/05 als Bulle.
Dean Malkoc: Der Verteidiger erlebte in Villach 2004 keinen rühmlichen Karriereabschluss. Jetzt scoutet er für die Bruins.
Dean Malkoc: Der Verteidiger erlebte in Villach 2004 keinen rühmlichen Karriereabschluss. Jetzt scoutet er für die Bruins.
Rob Tallas ist seit zehn Jahren Tormanntrainer der Florida Panthers.
Rob Tallas ist seit zehn Jahren Tormanntrainer der Florida Panthers.
Rob Tallas 2005 in seiner letzten aktiven Saison mit den Salzburger Eisbullen.
Rob Tallas 2005 in seiner letzten aktiven Saison mit den Salzburger Eisbullen.

19 Spiele absolvierte Jay Pandolfo, einer der Kurzzeit-Legionäre in der heimischen Eishockeyliga, 2004/05 während des NHL-Arbeitskampfes (Lockout) für die Red Bulls. Mit über 1000 NHL-Spielen ist der heute 44-jährige Ex-Stürmer eine Legende - und gewann mit New Jersey 2000 und 2003 den Stanley Cup. Seit Montag (Ortszeit) kämpft er um seinen dritten Ring, den jeder Spieler und Betreuer des siegreichen Finalteams erhält: Als Assistenztrainer von Bruce Cassidy bei den Boston Bruins, die im Best of seven auf das Überraschungsteam aus dem Westen, die St. Louis Blues (Reinhard Divis' Ex-Team), treffen.

Und noch ein zweiter Ex-EBEL-Import will mit Boston gewinnen: der frühere Villach-Defender Dean Malkoc, der als Amateurscout für die Bruins unterwegs ist.

Eine Begegnung mit einem weiteren Ex-Salzburger, der ebenfalls im Lockout-Jahr 2004/05 in der Erste Bank Liga auflief, gab es kürzlich bei der WM in Pressburg. Robbie Tallas, seit zehn Jahren Goalie-Coach der Florida Panthers, stand als Assistant hinter der Bande Italiens - und jubelte mit Bernard & Co. über Shootout-Sieg gegen Österreich und den Weiterverbleib in der A-WM.

Aus österreichischer Sicht muss man leider festhalten: Tallas war nur "WM-Tourist", denn er erzählte im SN-Gespräch in Pressburg: "Wir hatten ja mit den Panthers die Play-offs knapp verpasst. Da rief mich rund einen Monat vor der WM Italiens Headcoach Clayton Beddoes an, mit dem ich früher gemeinsam in Boston spielte. Und fragte mich, ob ich ihm nicht beim italienischen Team helfen wolle und für ein paar Wochen wieder nach Europa kommen könnte. Es war für mich Urlaubszeit, also sagte ich zu."

Die Urlaubsreise hat gegen Österreichs in der Entscheidung desolates Team gereicht.