SN.AT / Kolumne / Powerplay / Powerplay

Für Österreich bleibt nur die "kleine" WM

Michael Smejkal
Arena über den Gleisen.
Arena über den Gleisen.

Finnland ist für die Österreicher eine Reise in eine völlig andere Eishockey-Welt. Das betrifft weniger die sportliche Seite, als vielmehr die Infrastruktur: Die neue Nokia-Arena von Tampere, Heimstätte der beiden finnischen Topteams Ilves und Tappara, gilt unter Experten als die derzeit modernste Eishalle der Welt. Der vom US-Stararchitekten Daniel Libeskind entworfene Komplex beeindruckt durch Design und seine silberne Metallhaut. Die Halle mit 13.500 Sitzplätzen und 28 Restaurants hat auf dem Dach noch ein Luxushotel mit direktem Zugang zur Halle samt 70 Zimmern mit eigener Sauna und ist von zwei ebenso silbernen Bürotürmen umgeben. Das alles konnte in der Innenstadt realisiert werden, weil die Bahngleise vor dem Hauptbahnhof mit einer massiven Betondecke überbaut wurden − eine schwebende Halle sozusagen.

Apropos Halle: Vor der WM hat der heimische Verband evaluiert, welche Eishockey-Events überhaupt noch in Österreich stattfinden können − und die Erkenntnis war: Keine einzige Halle, weder die Wiener Stadthalle noch die Innsbrucker Olympiahalle, sind von den Anforderungen her noch für ein WM-Spiel geeignet. Österreich kann maximal eine Damen- oder eine U20-WM der Herren veranstalten. Genau dafür bewirbt man sich nun: Beim Kongress nächste Woche in Tampere kandidiert Österreich für die Junioren-WM der B-Gruppe, die von 11. bis 17. 12. in der Klagenfurter Horten-Arena stattfinden und mit dem Wiederaufstieg enden soll. Die Entscheidung darüber fällt am 26. Mai.

So bleibt dem Verband nur die Hoffnung auf die neue Wiener Arena, die auf dem Schlachthofgelände in St. Marx entstehen soll. Mit der will man sich wieder für eine A-WM bewerben, doch deren Baustart wurde nun von 2028 auf 2030 nach hinten verschoben.

KOMMENTARE (0)