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Gibt es die Eisbullen noch?

Alles sei im Fluss, nur könne man derzeit noch nichts verkünden - die seit Wochen gleiche Auskunft, wenn man in Red Bulls Eishockey-Abteilung über Neuigkeiten in Salzburg und München nachfragt.

Gerhard Kuntschik

Auch zum offiziellen Übernahmetermin des EHC am 1. Mai gab es nichts mitzuteilen. Was Salzburg betrifft, heißt es: Frag nach beim Sportchef. Der richtet aus: Frag nach beim Geschäftsführer, der muss die Verträge billigen.

Wer auf die Homepage der Salzburger Eisbullen klickt, sieht unter "Team" einen Kader mit zwei Goalies, zwölf Verteidigern und 16 Stürmern. Auf anderen Websites ist der Kader wirklich aktuell: ein Torhüter, vier Verteidiger und neun Stürmer stehen unter Vertrag bis 2014 bzw. 2015.

Immerhin haben die Red Bulls wieder einmal ein Ziel erreicht, nämlich einen Spieler in die NHL zu bringen. Alexandre Grenier (21) wurde Dienstag von Vancouver-GM Michael Gillis mit einem Einstiegskontrakt geholt - nur schade, dass er in Salzburg im Dezember aus dem aufgeblähten Kader geflogen war. Und Topscorer Justin DiBenedetto (52 Punkte in 59 Spielen) unterschrieb beim Elitserien-Aufsteiger Örebro, wo er Kollege von Conny Strömberg (Ex-Graz, -Jesenice) wird.

In vier Monaten ist Saisonstart der EBEL, in drei beginnt die European Trophy. Eigentlich sollten die Red Bulls jetzt Saisonkarten verkaufen. Doch wer kauft die Katze im Sack, zahlt im Voraus für ein Team, das derzeit fast ohne Legionäre und ohne Trainer dasteht, über das man kaum etwas weiß?

In Linz sind jetzt schon 1200 der 1300 Sitzplätze verkauft. Dort weiß man offenbar mehr.