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Neuer Hexer entzaubert die Stars

Der Mann der Stunde in der National Hockey League ist ein 26-jähriger Finne.

Gerhard Kuntschik

Tuuka Rask gehören derzeit alle Schlagzeilen, denn der Torhüter der Boston Bruins schaffte etwas, was sämtliche Experten für unmöglich hielten: Im Conference-Finale Ost die Offensivmaschine der Pittsburgh Penguins mit Sidney Crosby, Jewgeni Malkin, Kris Letang und dem erst vor wenigen Monaten aus Calgary geholten Jerome Iginla auf zwei Treffer in vier Spielen zu beschränken. Die Penguins-Stars blieben dabei allesamt ohne Torerfolg.

Ein Kracher von Adam McQuaid im Schlussdrittel von Spiel vier in der Nacht auf Samstag in Bostons TD Garden reichte zum 1:0-Sieg der Bruins, denen somit ein "Sweep" beim Einzug ins Stanley-Cup-Finale gelang (4:0 Siege). Der Gegner wird zwischen den Chicago Black Hawks (Meister 2010) und den Los Angeles Kings (aktueller Titelhalter) ermittelt, Chicago führt 3:1.

Zwar stand Pittsburghs tschechischer Goalie Tomas Vokoun mit 95,8 Prozent Abwehrquote (23 von 24 Schüssen) Rask kaum nach, doch dessen 100 Prozent (26 von 26) machen ihn zur herausragenden Persönlichkeit in dieser Serie.

Rask stammt aus der Festspielstadt Savonlinna, wurde bei Ilves Tampere groß und 2005 im NHL-Draft von Toronto gezogen, debütierte aber 2007/08 für Boston in der NHL. Als die Bruins 2010/11 den Stanley Cup holten spielte er zwar im Grunddurchgang solide (91,8 Prozent Abwehrquote in 29 Einsätzen), blieb aber in den Play-offs hinter dem überragenden Tim Thomas nur Ersatz. Als sich der rothaarige Thomas zurückzug, schlug Rasks Stunde - auch vertragsmäßig mit einem Jahresgehalt von 3,5 Mill. Dollar. In den aktuellen Play-offs kam er im Schnitt auf 1,75 Gegentore und 94,3 Prozent Abwehren. In der Verteidigung vor ihm greift der heuer während des Arbeitskampfes in Salzburg engagiert gewesene Johnny Boychuk nun ebenfalls nach seinem zweiten Cup.