"Ich habe noch immer viele Freunde in Salzburg, und meine Familie fühlte sich hier so wohl, dass wir immer gerne zurückkehren", sagte Greger Artursson Freitag in der Eisarena, wo er von 2004 bis 2008 als Verteidiger der Red Bulls zu einem Publikumsliebling und phasenweise zum Kapitän geworden war. Er schaute also wieder dort vorbei, wo er zwei Meistertitel (2007, 2008) in Österreich feiern konnte. Der mittlerweile 42-jährige Artursson, der in vier Saisonen und 180 Spielen für die Bullen 127 Scorepunkte erzielte, war auch drei Mal schwedischer Meister mit seinem Stammklub Färjestads Karlstad.
"Ich habe nach meiner Zeit in Salzburg noch zwei Jahre bei Mora in der Allsvenskan (2. Liga, Anm.) angehängt, dann war 2010 Schluss mit Profihockey", erzählte er. Doch er bleibt durch Sohn Alexander (11) dem Hockey verbunden und coacht die Kids-Truppe Färjestads, in der der Sohn als Center aufläuft.
Vom Niveau des EBEL-Schlagers der Red Bulls gegen die Linzer Black Wings (5:3) war der ehemalige Junioren-Europameister und -Vizeweltmeister angetan und hatte sogar großes Lob übrig: "Das Spiel ist schnell und voller Intensität auf beiden Seiten. Das Niveau heute ist höher als bei vielen Partien in der schwedischen Topliga." Und er erklärte, warum: "Hier versteckt sich keiner, jeder will offensiv zum Erfolg kommen. In Schweden ist Defensive alles, da regiert nur noch die Angst, den Puck zu verlieren. Es ist kein Wunder, dass sich die Red Bulls in der Champions League gegen Jönköping und die Vienna Capitals gegen Färjestads durchsetzten!" Den Sonntag-Schlager gegen den KAC wird Artursson nicht mehr sehen, da ist er bereits auf der Heimreise.
Gegen die Klagenfurter will es der zuletzt angeschlagene Bullen-Flügel Dave Meckler nach Pause wegen Rückenblessur wieder versuchen: "Es sollte sich ausgehen, auf jeden Fall bin ich beim Champions League-Achtelfinale in Lulea wieder dabei." Dass ihn wegen seiner heurigen Formkrise und der Punktesituation der Red Bulls die Freistellung drohen könnte, fürchtet Meckler nicht: "Ich habe doch einen gültigen Vertrag...."
Coach Dan Ratushny war mit dem Offensivspektakel gegen die Wings und der Chancenverwertung seiner Truppe hoch zufrieden, lobte aber auch speziell Goalie Bernd Brückler: "Er hat im Finish unter dem Druck der Linzer den Sieg festgehalten." Der ab dem Mitteldrittel wegen einer Schulterblessur geschonte Verteidiger Zdenek Kutlak soll bald wieder einsatzbereit sein. Ratushny: "Wir denken, es ist nichts Schlimmes."
Nach dem KAC-Spiel wird Montagvormittag noch kurz in Salzburg trainiert, nachmittags fliegt die Mannschaft nach Lulea, wo am Dienstagvormittag ein Akklimatisierungs-Training absolviert wird. Die geringste Zeit dafür wird wohl der dreifache Torschütze gegen Linz, Thomas Raffl, benötigen, denn der Villacher spielte von 2009 bis 2011 eineinhalb Saisonen für die Nordschweden - die in der Teamführung zwei frühere Klagenfurter haben: Generalmanager Lars Bergström, der auch ÖEHV-Bundestrainer war, und Co-Trainer Stefan Nilsson. Lulea war 2013 schwedischer Vizemeister, schied in der vergangenen Saison im Viertelfinale aus und ist derzeit Tabellendritter - unmittelbar vor dem Gruppengegner der Bullen, HV71 Jönköping.