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Ratushny genießt das Vertrauen

Der neuerliche Abstieg des österreichischen Eishockey-Teams aus der A-WM unter selten unglücklichen Umständen wird von ÖEHV-Teamchef Daniel Ratushny und seinen Spielern wohl noch einige Zeit nicht verdaut sein.

Gerhard Kuntschik

Da sich der Vertrag des Juristen aus Toronto nur im Falle des Klassenerhalts in der A-WM automatisch verlängert hätte, ist Salzburgs Meistermacher nun sozusagen "free agent", was das Nationalteam betrifft. Doch scheint der Kanadier weiter das Vertrauen der Verbandsspitze zu besitzen. Denn ÖEHV-Präsident Dieter Kalt sen. Nahm zum WM-Ausgang wie folgt Stellung: "Unsere Mannschaft hätte sich den Verbleib in der A-Gruppe verdient, ohne Wenn und Aber. Es ist fast pervers, die Realität sieht leider anders aus. Bei zwei Weltmeisterschaften mit jeweils fünf Punkten den Abstieg zur Kenntnis nehmen zu müssen, tut mir für die Spieler leid, die bei der WM in Prag ihr Letztes gegeben haben. Trotz allem, wir haben als Team einen sehr guten Eindruck hinterlassen und müssen unser eingeleitetes Aufbauprogramm ganz einfach weiter durchziehen. Ich habe in den letzten Jahren noch nie eine so aufopfernd kämpfende Mannschaft wie unser Team gesehen und gratuliere jedem einzelnen, der hier in Prag mitgeholfen hat, diesen positiven Eindruck zu hinterlassen. Vor der Weltmeisterschaft haben wir von vielen kein Vertrauen erhalten, trotz des schmerzhaften Abstiegs bin ich stolz auf das Team und alle Betreuer, die sich hier in Prag um das Prestige unseres österreichischen Eishockey bemüht haben."

Das klingt ganz nach einem Weitermachen mit Ratushny, und auch mit dessen Kaderselektion scheint Kalt übereinzustimmen.

Noch weiß man nicht, wo die WM der Division I mit den Favoriten Österreich und Slowenien - die als Veranstalter nicht in Frage kommen - gespielt wird, doch könnte der Weg zurück in die A-WM für Raffl & Co. im nächsten April in Südtirol beginnen.

Viel Früher, nämlich im August, beginnt für etliche Teamspieler sowie Ratushny als Red-Bulls-Coach das Abenteuer Champions Hockey League. Dabei bekam es der Gruppensieger aus der vergangenen Saison, Salzburg, wieder mit dem schwedischen Topklub Jönköping zu tun, die Dänen von Sönderjyske Vojens sind das dritte Team in dieser Gruppe (es wird in 16 Dreierpools gespielt, die beiden Ersten kommen weiter ins Sechzehntelfinale). Auf die Dänen trafen die Bullen schon vor einigen Jahren im IIHF-Continentalcup.

Die Gruppen der anderen ÖEHV-Vertreter sehen so aus: Vienna Capitals gegen Kärpät Oulu (FIN) und Krefeld Pinguins, EHC Black Wings Linz gegen TPS Turku (FIN) und die Düsseldorfer EG, KAC gegen die "anderen" Red Bulls aus München und den HC Kaschau (SLK).