Diese Episode muss man heute fast schon als Reminiszenz erzählen, denn bei der laufenden WM im Hohen Norden ist die Schweiz nach Siegen über Schweden, Kanada und Tschechien das Sensationsteam, Österreich der Favorit auf den Abstieg.
Der Unterschied zwischen beiden Ländern heißt simpel gesagt Landeck, Hallein, Lienz. In allen Schweizer Bezirksstädten dieser Größe gibt es traditionsreiche Hockeyteams mit kompletter Nachwuchsabteilung und zumindest einer Eishalle. Auch von dort kommen nicht jedes Jahr Jahrhunderttalente, aber genügend Spieler, die Potenzial haben. Kurzer Zahlenvergleich: In der Schweiz gibt es 13.775 gemeldete Nachwuchsspieler, in Österreich knapp 4000. Dazu wird in der Schweiz die Nachwuchsarbeit belohnt: Wer einen Spieler für die oberste Liga ausbildet, bekommt für diesen eine jährliche Ausbildungsentschädigung - Geld, das wieder der Nachwuchsarbeit zu Gute kommt. "Wir bräuchten 20 NHL-Spieler, damit etwas weitergeht", meinte Thomas Pöck dieser Tage, aber dafür bräuchte man mindestens 10.000 Nachwuchsspieler. Solange dies nicht so ist, bietet unsere - unbestritten funktionierende - Profiliga ein völlig falsches Bild der Realitäten. Darum wird ein Abstiegskampf wie in Helsinki Alltag bleiben und die Olympia-Qualifikation die Ausnahme.