Der Faschingsdienstag ist überall anders der Höhepunkt der verrückten, der närrischen Zeit. Bei uns nicht. Bei uns ist er ein Tag wie jeder andere. Die aktuellen Nachrichten:
Kanzler Werner Faymann hat einen neuen, wegweisenden Plan zur Bewältigung der Flüchtlingskrise entwickelt: Die EU soll einfach alle Flüchtlinge in die Türkei zurückschicken. Der einzige Haken: Die Türkei muss von dem Plan erst überzeugt werden, sagte Faymann.
Der Präsidentschaftskandidat Richard Lugners, Richard Lugner, hat in ersten Wahlkampf-Inseraten versprochen, im Falle seiner Wahl alle Schengen-Staaten zu besuchen. Die Expertenmeinung "Schengen ist tot" hatte allerdings bereits davor vorgeherrscht.
Die Wehrpflicht, die soeben noch abgeschafft werden sollte, weil Österreich überhaupt nicht bedroht sei, soll nun verlängert werden, überlegt der Verteidigungsminister.
Die ÖVP denkt Gerüchten zufolge daran, die Große Koalition platzen zu lassen, falls ihr Kandidat Andreas Khol bei der Bundespräsidentenwahl schlecht abschneidet. Beobachter sehen darin eine möglicherweise illegale Wählerbeeinflussung. Denn unzählige Menschen könnten durch dieses Wahlversprechen dazu bewogen werden, Khol nicht zu wählen.
Die Grünen unterstützen die streng überparteiliche Präsidentschaftskandidatur ihres langjährigen Parteichefs Alexander Van der Bellen mit einer Geldspende von 1,2 Millionen Euro in bar. Dazu kommen Sachspenden in Form von Büros und Wahlkampfpersonal.
Da sich SPÖ und ÖVP nicht einigen konnten, ob der Bund oder die Länder die Lehrer verwalten sollen, wird für diese Aufgabe nun eine gemischte Bund-Länder-Behörde geschaffen.
2015 rückte Kanzler Werner Faymann die ungarische Asylpolitik noch in die Nähe des Nationalsozialismus. Mittlerweile hat Österreich die ungarische Politik so weit übernommen, dass Ungarn am Sonntag Unterstützung für die österreichischen Pläne zusagte.
Die Zuschüsse, die der Staat zum Pensionssystem leisten muss, werden bis 2020 von zehn auf 13 Milliarden Euro steigen. Der Chef des Pensionistenverbandes wendet sich in diesem Zusammenhang gegen "Horrormeldungen", die Pensionen wären ein Kostentreiber.
Wie gesagt: Wir Österreicher brauchen keinen Faschingsdienstag. Wir haben die Realität.

