Margaret Thatcher, die am Montag verstorben ist, war berüchtigt für ihre geschliffene Zunge. Zum Verhältnis der Geschlechter sprach sie beispielsweise den bemerkenswerten Satz: "Wenn etwas gesagt werden soll, fragt man einen Mann. Wenn etwas getan werden soll, fragt man eine Frau."
Woraus logisch folgt, dass in der gegenständlichen Kolumne nichts getan, sondern nur dahergeredet wird. Was sich aber insofern gut trifft, als es sich ja um eine Kolumne über die österreichische Innenpolitik handelt.
Auch dort herrscht ein derartiger Überschuss an Worten und Mangel an Taten, dass neulich sogar schon die Meldung für Schlagzeilen sorgte, eine internationale Hausfrauen- und Modezeitschrift habe unseren Bundeskanzler unter die schönsten Regierungschefs der Jetztzeit gereiht.
Als Begründung wurde Werner Faymanns grau meliertes Haarkleid angeführt, was besagte Zeitschrift an den ganz ähnlich gelagerten Kopfschmuck eines gewissen Clooney, George erinnerte. Tief greifende Recherchen unsererseits haben ergeben, dass es sich bei diesem Herrn um einen Werbefritzen für Kaffeekapseln handelt. Womit wir also beruhigt sein können: Werner Faymann hätte ausgesorgt, falls er einmal nicht mehr Kanzler sein sollte.
An der politischen Herangehensweise, Politiker nach ihrer Ähnlichkeit mit George Clooney zu beurteilen, sollte allerdings noch gefeilt werden. Der verflossene Kärntner Gesundheitsminister Michael Ausserwinkler sah so aus, als würde er mit George Clooney den Friseur teilen. Politisch erfolgreich war er aber nur bedingt.
Hingegen ist Frank Stronach, der aussieht, als hätte er den Lehrling des Friseurs von George Clooney unter Vertrag, bis jetzt sehr erfolgreich. Und überaus erfolgreich war zuletzt Erwin Pröll, bei dessen Frisur der Friseur von George Clooney glatt aus dem Fenster springen würde. Samt Lehrling.
Möglicherweise ist die kapillare Haar-Prognostik also um kein Haar besser als die Sonntagsfrage. Und was ist überhaupt mit den Frauen? Die einzige Politikerin, die eine gewisse Clooney-Ähnlichkeit aufwies, war Johanna Dohnal. Während zum Beispiel Finanzministerin Maria Fekter ganz anders aussieht und deutlich in den Bereich von Margaret Thatcher hinüberspielt. Rein frisurmäßig.
Sollten sich daraus tatsächlich bestimmte politischen Fähigkeiten ableiten lassen, bräuchte uns um die Rettung des österreichischen Bankgeheimnisses in der EU nicht bange sein. Denn wie sagte Margaret Thatcher einst vor einer entscheidenden Commonwealth-Sitzung: "Wenn es 48 Stimmen gegen eine heißt, dann tun mir die 48 leid."