Es ist seltsam. Die Arbeitslosigkeit steigt und steigt, im vergangenen Monat betrug die Steigerungsrate beinahe zehn Prozent, aber im Unterschied zu früher regt sich niemand darüber auf. ÖGB und Arbeiterkammer müssen gerade in Caorle sein.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Politik kraftvolle Gegenmaßnahmen ergriffen hat und pausenlos neue Arbeitsplätze schafft. Man denke nur an den boomenden Berufszweig "Staatssekretär im Finanzministerium".
Hier ein Überblick, was in letzter Zeit so an politischen Berufsfeldern erfunden wurde:
Akademisch gebildeter Steuerreform-Forderer
Binnen-I-Referentin
Chef des Dachverbands der österreichischen Sonderbehörden zum Bürokratieabbau (DÖS)
Oppositioneller Siebenschläfer mit Quartals-Wachphasen
Pannonischer Kasernenaufkäufer
Generaldirektor für die öffentliche Selbstsicherheit
Statistik-Friseur
Leiter der interministeriellen Taskforce für Kommissionen und Arbeitsgruppen
Parlamentarischer Zweidrittelmehrheit-Sucher
Veränderungsabwehrer und Reformvertilger
Agrarischer Nebel- und Dampfplauderer
Wohlerworbener Rechte-Pocher
Putin-Unterhalter
Gefältelter Gemeinde-Zusammenleger
Behördlich beeideter Sitzungen-in-die-Länge-Zieher
Präsident des Zentralrats der Bundesrats-
und Landtagsabschaffer
Vermögenssteuer-Prophet in der Gerechtigkeitswüste
Sonderbeauftragter für angewandte Hymnentext-Kontrolle
Hypo-Ab- und Steuerzahler-um-den-Finger-Wickler
Konsensorientierter Koalitionsklempner mit Scheinkrach-Befugnis
Zur-Arbeit-Mahner-aber-selbst-nichts-Tuer
Amtlich zertifizierter Ministerratsschläfer
Koordinator der interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft für behördenübergreifende Klumpenbildung
Budgetloch-Wegverhandler
Staatlich privilegierter Pensionsberuhiger mit Gesundbet-Befähigung
Loch-auf-Loch-zu-Manipulant
Strukturreformen-Einmahner mit beschränkter Bodenhaftung
Parteiwechsler, Neigungsgruppe Ewald
Parteiwechsler, Neigungsgruppe Frank
Und so weiter und so fort. Der Regierungsbeauftragte für Vollbeschäftigungsannäherung wird bald arbeitslos sein.

