Danke, SPÖ! Danke, ÖVP! Die Fürsorglichkeit, mit der sich die Große Koalition um uns kleine Menschen draußen kümmert, kennt keine Grenzen mehr. Die jüngste Errungenschaft der rot-schwarzen Kümmernis ist eine 50-prozentige Strafsteuer auf Aktivsein im Alter.
Wer in Zukunft in der Pension noch etwas leisten möchte und eine gewisse Summe dazuverdient, dem wird in seinem eigenen Interesse die Pension gekürzt. Ist ja auch besser so. Wer wird sich denn mit 60 oder 65 noch anstrengen? Schön brav zu Hause sitzen, die staatlich kontrollierten Nachrichten im ORF anschauen, hin und wieder ein kleines Ausflugerl mit dem SPÖ- oder ÖVP-Pensionistenclub. Mehr muss doch wirklich nicht sein.
Wer einwendet, dass es sich bei Pensionszahlungen nicht um ein Almosen des Staates, sondern um eine Versicherungsleistung handelt, über die eine Regierung nicht so ohne Weiteres verfügen kann, hauptwohnsitzt wohl am Mond. Rechtslage? Vertrauensschutz? Im ureigenen Interesse der Menschen draußen kann die Große Koalition alles. Sie kassiert ja auch Sozialversicherung vom 13. und 14. Monatsgehalt, obwohl man im 13. und 14. Monat eher selten erkrankt. Und sie hebt ja auch Zwangsbeiträge für Kammern ein, die kein Mensch im Leben braucht.
Es gibt böse Zungen, die behaupten, unsere p. t. Bundesregierung tue das alles gar nicht zu unserem Wohle, sondern nur deshalb, weil sie mit dem Geld hinten und vorn nicht mehr auskomme. Deswegen würden wir ausgepresst wie diese kleinen gelben Früchte. Sollte das tatsächlich möglich sein?
Eine Kollegin aus der Wirtschaftsredaktion äußerte kürzlich die Vermutung, der nächste Schritt werde sein, dass der Staat jeden von uns in der Früh beim Verlassen des Hauses abpasst, auf den Kopf stellt, schüttelt und das aus unseren Taschen fallende Kleingeld konfisziert. Könnte sein. Das geschähe aber nur aus ehrlicher Sorge darüber, dass wir nicht zu schwer an den Metallmünzen tragen.
Außerdem wäre die morgendliche Taschenpfändung eine gerechte Strafe für den leider nach wie vor grassierenden Erwerbsdrang in Teilen der Bevölkerung. Selbst eine bis zu 55-prozentige Lohn- und Einkommenssteuer konnte diese sinistren Zeitgenossen bislang nicht daran hindern, in ihrem blinden Leistungswahn morgens die Wohnung zu verlassen, um Geld - zumal Bargeld! - verdienen zu gehen. Damit muss endlich Schluss sein.
Die Große Koalition arbeitet dem Vernehmen nach bereits an einer ebenso statt- wie staatlichen Sofa-Sitz-Förderung. Sie wird nach dem Alter gestaffelt sein und vor allem der Generation 60 plus schon noch das Aktivsein austreiben. Wäre ja gelacht.