In den 80er-Jahren gab es Förderungen für Betriebe, die im Lungau Arbeitsplätze schufen. Und so eröffneten bald in einigen Orten auch ausländische, meist deutsche Firmen Niederlassungen, die fast alle exakt so lange existierten, wie sie laut Vertrag mussten. Kurz vor Ablauf der Frist wurden dann plötzlich die (durch die Förderung mitfinanzierten) Maschinen in die Stammwerke abtransportiert und die Niederlassungen wurden geschlossen. An diese Absahnerei musste ich neulich denken, als der chinesische Investor in Gaißau-Hintersee nach jahrelanger Hakenschlagerei den heimischen Gläubigern wieder einmal eine Karotte vor die Nase hängte und gleichzeitig öffentliche Unterstützung einforderte. Welches (legitime) Interesse als den reinen Profit sollte ein ausländischer Investor denn auch haben?
Es gibt zwei Möglichkeiten: Rentiert sich das Projekt nicht, wird er die Förderungen einstreifen und sich dann elegant verabschieden - siehe oben - und rentiert es sich, wird er sie auch nehmen und dann Gewinn machen. Wozu braucht man ihn dann eigentlich? Ist es wirklich nicht möglich, eine heimische Finanzierung eines anscheinend so wichtigen Projekts auf die Beine zu stellen, sodass dann auch der Gewinn in der Region bleibt? Mit Beteiligung von Betrieben, die vom Projekt profitieren, Geld von Banken, die in der Werbung momentan alle vor Heimatverbundenheit nur so strotzen, von anderen Schigebieten, für die sonst ein paar Mille nur Peanuts sind, durch Crowdfunding von privaten Schifreunden oder aus andern Quellen.
Womöglich ist das naiv - aber ganz sicher nur halb so naiv, wie zu glauben, der gute Onkel aus China würde seine Millionen verschenken, weil wir gar so liebe Menschen sind.