Jetzt hat man also amerikanische Künstler engagiert, um ein Stille Nacht-Musical zu schreiben. Dabei gäbe es durchaus auch heimische Musiker, die die Weihnachtsgeschichte in zeitgenössischer Form und Sprache auf die Bühne bringen könnten - wie zum Beispiel Silo, der Gängsta-Räppa mit Migrationshintergrund (Vater aus Thomatal, Mutter aus St. Koloman) in seinem stilprägenden "Stille N8 Rap".
Kemman zwoa Migrantn in de neie Stadt,
Frau is voll fett schwanger, dass sie Bauch scho hat.
Die Leit sagn alle dauernd nur: Wer klopfet an?
Saisonarbeiter brauch ma oder schleichts eich wieda ham!
Draußn vor da Stadt in die Gewerbegebiet,
kriagt sie dann die Pomperletsch, du glabst as nid.
Überm Dach da leucht a Stern, den ihr guat kennts,
weil es is da helle Stern von Daimler-Benz.
Später kumman aus da Nachbarschaft de Fratzn,
schaun des neie Kindl an auf die Matratzn,
von drei Typn werd no Weihrauch, Gold und Myhrre bracht,
weil de habn den falschn Stern dawischt in dera Nacht.
De Mama nimmt des Gold und haut mi'n Tankwart ab,
Da Papa raucht de Myhrre, aba nid zu knapp.
Da Bua wachst in da Gassn auf und hats echt schwa,
aber er werd Gängsta-Räppa und a großa Star.
Er is a echta Krocha, is des nächste große Ding,
a Superstar von Parsch bis außi in die Liefering.
Im Internet scho zig Millionen Mausklicks hatta,
deshalb g'hört da Silo in die Landestheater!
Stille N8 für die Landestheater
