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Die Welt ist nicht gerecht

Das denkt man derzeit nicht nur bei VW, Bauernbund, ÖAAB und SPÖ Simmering - oder was davon jeweils noch übrig ist.

Helmut Schliesselberger

Wenn diese Welt nämlich gerecht wäre,

. . . dann würden Mitterlehner und Faymann sich endlich trennen und die Beatles wären noch zusammen.

. . . dann wären Willi Molterer und Michael Spindelegger nicht Direktoren eines großen EU-Investitionsfonds und eines Migrationspolitikzentrums, sondern konsequenterweise Chefs einer ÖVP-Abbaugesellschaft.

. . . dann würde Werner Faymann bald seine Biografie ("Fad war mir meistens") vorstellen und Hugo Portisch ("Aufregend war es immer") würde noch für ein paar Jahre Kanzler.

. . . dann hätte Vassilakou die offenbar aus ihrem Radl ausgebaute Rücktrittbremse wieder von ihrem Rathaussessel abgeschraubt und wäre, wie versprochen, gegangen - und Marlies Schild und Benni Reich wären noch im Amt.

. . . dann müsste der Chefredakteur des ORF-Landesstudios Wien täglich ÖVP-Propaganda machen und der ORF-Niederösterreich-Chefredakteur Gratis-Rundfunkwerbung für die SPÖ.

. . . dann wäre Johann Gudenus jetzt nicht nicht amtsführender Vizebürgermeister mit 9400 Euro im Monat und hätte nichts zu tun, sondern ein Dutzend Flüchtlingsfamilien, die auch nichts zu tun haben, könnten mit demselben Betrag als Grundsicherung überleben.

. . . dann würde Josef Pühringer mit der FPÖ ausschließlich über sinnvolle Reformen für sein Land verhandeln und nicht ausschließlich über seinen vierten Regierungssitz.

. . . dann wäre unsere Nationalmannschaft bald Europameister und Straches Nationalmannschaft würde wieder in die Kärntner Regionalliga zwangsrelegiert werden.

. . . wäre Leopold Figls semicharismatischer 1.-Bezirks-Großneffe bei der FPÖ und Ursula Stenzel in Pension.

. . . dann dürften Wiener SPÖ-Politiker, die was werden wollen, nicht ausschließlich Wiener SPÖ-Politikerinnen heiraten und die SPÖ-Wien müsste darüber nachdenken, sich endlich doch vom Kastensystem zu verabschieden.

. . . dann hieße der neue FPÖ-Klubchef im Wiener Landtag zufällig Güte (oder noch besser: Gutmensch) und nicht rein zufällig Nepp.

. . . dann würde Red Bull tatsächlich Flügel verleihen und nicht dauernd Salzburger Flügelspieler an Red Bull Leipzig.

. . . dann würden sämtliche Wiener Bürgermeister seit Gratz, Zilk und Häupl auch weiterhin nur Flaschen brauchen, um blau zu werden - aber keinesfalls Wähler.

. . . dann wäre Ernst Strasser zur Strafe mit Fiona S. verheiratet und Grasser trüge eine Fußfessel mit schicken Swarovski-Steinen.

. . . dann würden Hundstorfer und Pröll relativ rasch einsehen, dass sie weder bei der Griss noch bei dem Griss um die Hofburg-Kandidatur mithalten können.