Ein bisschen verbeult ist er schon und einige Schrammen weist er auch schon auf. Die Rede ist vom Sparvereinskasten aus Metall, der am Gang zu den Toiletten beim Wirt in der Vorstadt hängt. Viel wird nicht mehr eingeworfen in die nummerierten Fächer. Was in der Zwischenkriegszeit in österreichischen Wirtshäusern boomte, wirkt heute wie ein nostalgisches Relikt aus einer Zeit, in der Sparen noch Spaß machte. Als es noch Zinsen gab, die keine Farce waren, und vor allem als die Geselligkeit eines gemeinsamen Ausflugs der Sparvereinsmitglieder lockte. Wie heißt es bei Helmut Qualtingers Herrn Karl, weiland auch Kassier des Sparvereins "Eichkatzerl vom Grund"? "Das Gansl wor immer do." In die Schlitze steckten viele ein paar Münzen, vielleicht auch deshalb, damit man sie nicht anderweitig beim Wirt ausgab. Im Kastl ist das Geld (fast immer) sicher: Sparen als Selbstschutz. Der Sparvereinskasten beim Wirt hat schon vieles überlebt. Zuletzt auch drohende strenge Geldwäschebestimmungen. Bad news für Gänse.
Sein Geld beim Wirt lassen

