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Vom Umgang mit Ausländern

Neulich auf der Insel Malta. Im kleinen Fischerdorf Marsaxlokk ist Sonntagsmarkt, zu dem von überallher die Leute strömen. Ist das Sprachengewirr auf der Insel an sich schon groß - Maltesisch setzt sich aus englischen, arabischen, italienischen und spanischen Spracheinflüssen zusammen -, so wird es durch die Touristen noch größer. "Magnet" für die Einkäufer ist ein sizilianischer Gemüsehändler mit seinen frischen Erdbeeren, Tomaten und Zucchini. Anstellen ist im englisch geprägten Malta Bürgerpflicht. Also reiht man sich als Ausländer mit seinen vier Zucchini und einer Handvoll Tomaten in die Schlange ein. Gleich sagt ein Einheimischer: "Bitte gehen Sie vor." Eine Frau sagt dem Gemüsehändler, er möge den Ausländer vorlassen. Keiner murrt. Na sowas! Man zahlt und denkt sich seinen Teil über den Umgang mit Ausländern anderswo in der Welt.